PLANT, ROBERT - Lullaby... And The Ceaseless Roar
Mehr über Plant, Robert
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Warner Music
- Release:
- 05.09.2014
- Little Maggie
- Rainbow
- Pocketful Of Golden
- Embrace Another Fall
- Turn It Up
- A Stolen Kiss
- Somebody There
- Poor Howard
- House Of Love
- Up On The Hollow Hill (Understanding Arthur)
- Arnaden (Maggie's Baby)
Weltliches statt ZEPPELIN-Reunion
In den letzten Wochen wurden die Spekulationen um eine LED ZEPPELIN-Reunion im steten Wechsel angefeuert und gleich wieder begraben. Robert Plant und Jimmy Page schieben sich die Bälle gegenseitig zu, können sich aber irgendwie nicht zu einem endgültigen Entschluss für ein Ja oder Nein durchringen. Den einstigen Frontmann der Heavy-Rock-Legende sollte dies aber keinesfalls beunruhigen, hat er sich als Solomusiker doch längst ein eigenes Standbein geschaffen, auf dem er in unregelmäßigen Abständen mit den unterschiedlichsten Einflüssen herumturnt.
Ähnlich seinem letzten Release "Band Of Joy" verarbeitet Plant auch auf dem "Lullaby... And The Ceaseless Roar" vorrangig weltliche Klänge, die von afrikanischen Rhythmen über einzelne, sehr relaxte Ethno-Elemente bis hin zu ursprünglich ausgerichtetem amerikanischem Folk reichen. "Lullaby...And The Ceaseless Roar", das gemeinsam mit seiner Band THE SENSATIONAL SPACE SHIFTERS entstanden ist, hat ein bisschen was von Springsteen, nimmt in den seltensten Fällen einige schmale Riffs aus dem 70's-Rock auf, erinnert an die stillen Momente der berüchtigten "Seeger Sessions" des Bosses, verarbeitet aber gerade im ersten Abschnitt auch reichhaltig Außergewöhnliches. Würde man die Gitarren an manchen Stellen durch Synthesizer ersetzen, wäre man ziemlich schnell im Bereich von Shanti und Co., derart meditativ sind viele Passagen solcher Songs wie 'Pocketful Of Golden' und 'Embrace Another Fall'. Gleichzeitig hat Plant aber auch Momente geschaffen, die mal wieder tief unter die Haut gehen und seine Extravaganz als Sänger untermauern. Die tolle Ballade 'A Stolen Kiss' gehört zu dieser Spezies, aber auch das stellenweise an RADIOHEAD erinnernde 'Up On The Hollow Hill (Understanding Arthur)' mit seinen melancholisch-ausladenden Pop-Arrangements hat einen angenehm bewegenden Unterton, den man schnell zu schätzen lernt.
Andererseits haben Plant und Band auch einige Füller auf "Lullaby.. And The CEaseless Roar" versteckt, die gerade im mittleren Albumdrittel ein paar ungewohnte Längen erzeugen. Erst mit dem fröhlich-folkigen 'Poor Howard' befreit man sich wieder aus der zwischenzeitlichen Lethargie, die in der Gesamtheit dann doch nicht unbemerkt bleibt. Letzteres mag aber auch daran liegen, dass die neue Scheibe des legendären Frontmanns eine inhaltlich schwere ist, besonders wenn man seine livehaftige Rückkehr in seine Vergangenheit während der letzten Tourneen als Hoffnungsschimmer für Zukünftiges aufgenommen hat. Betrachtet man "Lullaby... And The Ceaseless Roar" jedoch als experimentelles, zeitgemäßes Rockalbum mit leichter Tendenz zur psychedelischen Entwicklung in seiner berühmten Stammband, wird man sicherlich eine Menge Freude mit dieser Platte haben - auch wenn Plant als Solokünstler hier und dort schon einen besseren, weil zielstrebigeren Eindruck hinterlassen hat!
Anspieltipps: A Stolen Kiss, Poor Howard, Rainbow
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes