PLATONICK DIVE - Take A Deep Breath
Mehr über Platonick Dive
- Genre:
- Post Rock / Instrumental
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Moment Of Collapse Records
- Release:
- 13.09.2024
- Intro
- Carpet Ceiling
- Faro
- Anesthetic Angelsic
- Naked Valley
- Too Beautiful To Die Too Wild To Live
- Interlude
- Falls Road
- Blue Hour
- Santa Monica
- Struggles & Feelings
- Tribeca
Eine musikalische Traumgestalt in Dauerschleife.
Sanfte Elektronik, butterweiche Synthie- und Keyboardspuren, verträumte, zumeist melancholische Gitarren und eine recht interessante Auswahl an sehr unterschiedlichen Percussion-Varianten, machen den neuen Silberling von PLATONICK DIVE im ersten Moment zu einer äußerst spannenden Angelegenheit. Das italienische Trio hat bereits einige Vorboten zu "Take A Deep Breath" ins Rennen geschickt, bevor die komplette Scheibe nun endlich veröffentlicht werden kann. Der gute Eindruck, den Nummern wie 'Faro' und 'Anesthetic Angelsic' bereits hinterlassen haben, wird auch auf dem finalen Output weitgehend bestätigt. Die Band wagt eine minimalistische Traumreise durch die Welt der instrumentalen Musik, schafft feinste Klangkaskaden und bindet vor allem die elektronischen Momente angenehm reduziert, aber doch mit einem vergleichsweise hohen Anteil ein, ohne dass der organische Faktor in irgendeiner Form beeinträchtigt wird. Und dennoch: So ganz uneingeschränkt ist die Begeisterung am Ende nicht, denn ohne entsprechende Variationen wird auch ein beruhigendes Werk wie "Take A Deep Breath" nicht zum endlosen Glücksanbieter.
Gerade in der ersten Albumhälfte hat PLATONICK DIVE recht viele Wiederholungen um das eigentliche, stets präsente Grundthema eingebaut und kommt irgendwann nicht mehr aus dieser Schleife heraus, die die wunderschönen, aber letztlich minimal monotonen Harmonien kreieren. Die Songs sind für sich betrachtet prima, die Übergänge sind aufgrund der recht einheitlichen Vorgehensweise fließend, auch wenn der Begriff 'hypnotisch' eigentlich in diesem Zusammenhang etwas deplatziert wirkt, so scheint es doch immerzu so, als würden die Südeuropäer versuchen, ihr Publikum Schritt für Schritt einzulullen. Dies mag auch hin und wieder erfolgreich gelingen, an anderer Stelle wiederum will der Funken nicht mehr so richtig überspringen, weil PLATONICK DIVE nicht mehr viel Neues im Angebot hat.
Glücklicherweise bekommt "Take A Deep Breath" in der zweiten Hälfte dann aber die Gelegenheit, sich etwas vielseitiger auszuzeichnen, weil die Band ihrer Experimentierfreude etwas stärker nachgibt. In Nummern wie 'Santa Monica' und 'Falls Road' kehrt die vorübergehend vermisste Spannung wieder zurück und bringt schließlich auch die erhoffte Wendung zum exakt richtigen Zeitpunkt. Dennoch ist die Strahlkraft schlussendlich nicht ganz so heftig und intensiv, wie es definitiv möglich gewesen wäre. Um sich aber mal für eine gepflegte Dreiviertelstunde in einen anderen Orbit wegbeamen zu lassen, ist "Take A Deep Breath" sicherlich eine der momentan besten Alternativen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes
