POLAR BEAR CLUB - Sometimes Things Just Disappear
Mehr über Polar Bear Club
- Genre:
- Emo/Indie Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Bridge Nine/Soulfood
- Release:
- 13.02.2009
- Eat Dinner, Bury The Dog, And Run
- Hollow Place
- Bug Parade
- Another Night In The Rock
- Burned Out In A Jar
- As 'Twere The Mirror
- Tried
- Our Ballads
- Heart Attack At Thirty
- Convinced I'm Wrong
Emo aus der vernünftigen Richtung.
Dinge verschwinden manchmal einfach so. Spurlos sogar. Da hat der POLAR BEAR CLUB Recht. Leider meistens die, auf die man nicht verzichten kann. Ob und wie unerwünschtes Verlorengehen allerdings mit dem sehr merkwürdigen "Sometimes Things Just Disappear"-Cover in Verbindung gebracht werden soll, ist erklärungsbedürftig.
Der Albumtitel gibt anders als der Bandname, der von Electrogeflatter über Zwergen-Rimbaud-Rock bis Speichelleckerpunk allerlei Spekulationen über die zu erwartende Musik zulässt, kaum Rätsel auf. Von "disappear" ist es nicht weit bis "lonely", und von dort gelangt man schnell zu "crying" und Emo. Jimmy Stadt sorgt mit seiner coolen rauen Stimme allerdings dafür, dass Heulsusen nicht bedient werden und woanders die gut geölten Schleusen öffnen müssen. Fast zwangsläufig klingen er und sein Club dadurch oft wie die nicht rechtzeitig aufgelösten SAMIAM oder HOT WATER MUSIC.
Die Melodien sind so konstruiert, dass sie weder beim zweiten noch beim zehnten Mal verachtet werden müssen, und die Songgebilde wurden mit einem Blick für das unaufdringlich Unkonventionelle errichtet. Lieber einen Part einmal mehr als zu wenig variieren und neu formen, lieber den Refrain verstecken, aber nicht zu gut – bei Bands, die mit einigen Strömungen der Neunziger-Hardcore-Szene in Berührung gekommen sind, ist diese Vorgehensweise nicht unüblich.
Abgesehen von 'Heart Attack At Thirty', das schnell auf den direkten Weg geschickt wird, rockt das Gebotene eher gemächlich bis untertourig, aber nie lahm voran. Hinhören, Fußwippen, mit Frauen ins Gespräch kommen – ob es so laufen kann, werden Konzertbesuche oder iPod-Situationen zeigen.
POLAR BEAR CLUB sind ein weiterer Beweis für die Geschmackssicherheit bei Bridge Nine, und "Sometimes Things Just Disappear" erweitert den Label-Release-Katalog um eine Hard-Indie-Rock-Platte mit guten nachvollziehbaren Alltagstexten für Erwachsene, deren Horizont mehr als Haartönung, YouTube und Sneakers umfasst.
Anspieltipps: Burned Out In A Jar, Heart Attack At Thirty, Another Night In The Rock, Our Ballads
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Oliver Schneider