POOSTEW - Plutocracy
Mehr über Poostew
- Genre:
- Grindcore
- Label:
- Silentstagnation
- Release:
- 27.12.2006
- Rise...
- Structure Of Lies
- Sea Of Corruption
- Choke To Believe
- Hypocrisy
- Black Lung
- The Hand That Feeds
- Swansong
- Generation Supervision
- Propaganda Inc.
- Plutocracy
- Mass Graves
- Enemy Mine
- ... Collapse
Nachdem vor einigen Monaten die "Heirat aus Hass/Scheidung aus Spaß"-Split-CD mit JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE erschienen war, kommt nun kurz vor Jahresende auch noch das zweite Album der Grindcoreler POOSTEW. Und was die Songs der genannten EP versprachen, wird mit "Plutocracy" locker gehalten bzw. sogar übertroffen. Die Jungs zerlegen von Beginn an alles in handliche Einzelteile, wobei sie sich erneut nicht ausschließlich auf die zerstörerische Wirkung von Blasts und Zeitraffergeschwindigkeit verlassen. Die Chose wird häufiger mit fiesem Death-Metal-Midtempo-Zeug und ein paar Thrash-Riffs angereichert, die genau an den richtigen Stellen platziert sind, um den maximalen Effekt zu erzielen und die Beliebigkeitsfalle geschickt zu umkurven.
Neben den von der EP bekannten 'Sea Of Corruption' und 'Propaganda Inc.' sind es vor allem 'Choke To Believe', 'Swansong' und 'Hypocrisy', denen coole Gitarrenharmonien spendiert wurden, die Schellen 'Structure Of Lies' und 'The Hand That Feeds', das mit einem derben Doublebass-Mosh-Part ausgestattete Instrumental 'Rise ...' sowie das überwiegend schleppende '... Collapse', die POOSTEW in den oberen Teil der Grind-Liga katapultieren. Und dort vertreten sie eindeutig die Hightech-Fraktion. Denn die drückende Produktion ist alles andere als Underground, aber glücklicherweise auch nicht zu steril geraten, was die Platte letztlich in die Nähe von ROTTEN SOUND oder MISERY INDEX (das aktuelle "Discordia"-Album) rückt.
Dass Sänger Christian Veltmann seine Lyrics genau wie Jason Netherton der erwähnten MISERY INDEX (der hat tatsächlich was zu erzählen und schreit nicht nur Parolen rum!) darüber hinaus mit Sinn füllt, wird bereits anhand des Covers und des Albumtitels ("Plutokratie" bezeichnet eine Staatsform, in der das Geld regiert, sprich: politische Macht in der Regel nur finanziell besser gestellten Personen zufällt) deutlich und rundet diese gelungene Scheibe ab. Einziger Schönheitsfleck ist die verdammt knappe Spielzeit von etwas mehr als zwanzig Minuten. Wer sich allerdings beeilt, dürfte noch die Möglichkeit haben, "Plutocracy" und den Vorgänger "Struggle" beim Label zum Preis von einer CD einzusacken.
Anspieltipps: Structure Of Lies, Choke To Believe, Swansong, Sea Of Corruption
- Redakteur:
- Oliver Schneider