POTHAMUS - Abur
Mehr über Pothamus
- Genre:
- Sludge / Post Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Pelagic Records
- Release:
- 14.02.2025
- Zhikarta
- Ravus
- De-varium
- Savartuum Avur
- Ykavus
- Abur
Sludge ohne Knalleffekt.
Sludge-Releases leben in der Regel von einer gewissen rohen, urtümlichen Gewalt, die sich in dreckigem Riffing, brachialen Grooves und derben Shouts ausdrückt. Bei POTHAMUS sieht die Sache allerdings ein bisschen anders aus. Die Truppe aus dem belgischen Mechelen wagt einen durchaus experimentellen Ansatz, setzt auf träumerische, manchmal post-metallisch aufbereitete Klangflächen, die auf der einen Seite einen sehr bedrückten Unterton mitbringen, andererseits aber auch genügend Explosives initiieren, das sich - und das ist womöglich auch der wesentliche Stolperstein - jedoch nur zu Teilen wirklich entladen kann.
Auf dem neuen Album hat die Benelux-Truppe meines Erachtens jedenfalls so manche Gelegenheit versäumt, auch mal richtig auszubrechen und den düsteren Arrangements mit ihren schamanengleichen Gesängen ein paar Eruptionen entgegenzustellen, die auch nachhaltig in Erinnerung bleiben. Zwar bewegt sich "Abur" immer noch mit einer gewissen Spannung vorwärts, doch in den entscheidenden Parts, dort wo POTHAMUS nachlegen könnte, bewahrt sich die Band ihren introvertierten Charakter und zu keinem greifbaren Ende.
Eine Nummer wie 'Ykavus" beispielsweise ist extrem geerdet, installiert einige spannungsgeladene Soundscapes, die auch mit einer sehr dezenten Elektronik verwoben werden, doch sobald der Track über die Ziellinie geschwommen ist, bleibt der Eindruck stehen, dass hier etwas Spezielles fehlt, sei es nun eine intensive Riffattacke oder eben auch ein paar harsche Growls, die die Anspannung auflösen könnten. Und derlei erfährt man auf "Abur" immer wieder, so aufregend manche Passagen auch komponiert sein mögen und so kunstfertig sich die Truppe auch selbst inszenieren mag. Und folglich hält sich meine Begeisterung am Ende auch in Grenzen.
"Abur" weckt schnellstens Interesse, schafft es aber über die Distanz der Platte ganz gut, dieses auch wieder Stück für Stück verpuffen zu lassen. Die Belgier agieren nicht schlecht, aber auch nicht wirklich überzeugend.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes