POTHEAD - Jackpot
Mehr über Pothead
- Genre:
- Rock/ Blues/ Stoner/ Pothead
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Janitor Records
- Release:
- 31.01.2013
- Take Your Queen
- Rhyme In Time
- Drone
- Emotion Of The Potion
- Overblown
- Frame In Your Mind
- Old Bitter
- Bombay
- Boilermaker
- Detroit
- Rock Satellite
- Northern Lights
Schokorock.
Zu den wenigen wirklichen Konstanten in meinem Leben gehören POTHEAD-Alben. Gerade ist Studioalbum Nummer 13 erschienen, welches "Jackpot" heißt und wiederum beim bandeigenen Label Janitor Records. Die größte Aufregung im Leben dieses tiefenentspannten Trios ist der Drummerwechsel von Sebastian Meyer hin zu Nikolaj Gogow.
Hach, was lese ich da: Gogow, der lange bei KNORKATOR trommelte, wurde genau auf diesem Posten von eben jenem Sebastian Meyer abgelöst. Zumindest, was das Material der Topfköpfe auf "Jackpot" angeht, ein sehr akzeptabler Tausch. Das Drumspiel fällt sofort als strikt, exakt getimt und kraftvoll auf. Die Erschütterung dieser Percussion-Konstante also hat sich auf das Schaffen der Band überhaupt nicht negativ ausgewirkt. Vielleicht ist der Herr Gogow auch für die immer mal durchschimmernden Keyboard-Tonflächen zuständig und verantwortlich, die sich 2013 in die Musik der Veteranen eingeschlichen hat. Oder hat zumindest den Anstoß gegeben.
Dafür, dass das eher untypisch ist für diesen puristisch entworfenen Grooverock, ist das Experiment, diese Weiteröffnung sehr gelungen. Vor allem bei den immer gelungenen ruhigen Stücken, den Balladen, die Sänger Brad mit seiner charakteristisch dunkelblauen Stimme durchlebt, grundieren diese neuen Musikfasern den ohnehin schon weichen Bassteppich. POTHEAD wissen aber ganz genau, wie es geht, mit 'Take You Queen' zimmern die gleich zu Beginn einen Rocktrimmer hin, der alles inklusive hat: mittelschnelles Tempo, eingängige Melodie und außer einem wuchtigem Solo zur Mitte des Songs viele Schleifen. Schleifchen dafür!
'Drone' ist unverschämt! Tritt ein, verdammter Ohrwurm! Verdammt, das werde ich heute Nachmittag auf dem Rodelberg ununterbrochen vor mich hin brummen! Und nicht mitbekommen, wenn meine Zöglinge von irgendwelchen Stadtteilrowdies umgeschlittert werden. Weil das trotz der Eingängigkeit so fesselnd ist, das mitzubrummen. Kinder, dann gibt's später eben 'Emotion Of The Potion' wenn wir heißen Kakao schlürfen. Ja, da ist mir ein schöner Vergleich in den bejeansten Schoss gefallen: POTHEAD macht Musik wie heißen Kakao! Samt Zurücklehnen, wie es nur diese Band hinzubekommen scheint: mit 'Overblown', 'Frame In Your Mind' oder 'Northern Lights' in Grau-Wolken stieren, was kann schöner sein?
'Old Bitter' und 'Boilermaker' variiert typische POTHEAD-Motive, es grummelt und es pfeift, es knackt und es schwingt und mann und frau sind zufrieden. Denn immer immer legt sich das Zeug der Wahlberliner auf die Seele nieder, einmal gekostet, streichen die Gesänge und die trockenen Drums durchs Gemüt. Der Umarmbass macht das Care-Paket dann vollständig und schon ist man wieder im Kosmos der POTHEADs steckengeblieben. Wie immer.
Ein Ausreißer ist das überhitzte, ungewöhnlich rasantschnelle 'Detroit', bei dem der Kakao schon aus der Tasse hüpfen könnte. Ansonsten setze ich mir gleich mal eine Wiederholungskanne auf.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben