PRAYING MANTIS - Legacy
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2015
Mehr über Praying Mantis
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Frontiers (Soulfood)
- Release:
- 21.08.2015
- Fight For Your Honour
- The One
- Believable
- Tokyo
- Better Man
- All I See
- Eyes Of A Child
- The Runner
- Against The World
- Fallen Angel
- Second Time Around
Ein weiteres Melodien-Wunder mit neuem Sänger!
Das britische Urgestein PRAYING MANTIS muss ich wohl niemandem vorstellen. Das melodische Aushängeschild der NWoBHM stellt uns auf seinem neuen Album "Legacy" gleich zwei neue Mitglieder vor: Sänger John Cuijpers und Drummer Hans in’t Zandt. Bereits im ersten Song 'Fight For Your Honour' zeigt John seine Qualitäten. Seine klare und kraftvolle Stimme verleiht dem leicht hymnischen Opener die nötige Power, die einer Nummer mit so einem Titel zusteht. Da geht der Daumen schnell nach oben.
Aber auch das restliche Material auf "Legacy" ist toll. Mein Hörempfinden bei PRAYING MANTIS ist allerdings immer das gleiche: Ich höre ein neues Album der Band um die Troy-Brüder und finde es zu Beginn "ganz gut". Allerdings scheinen die Kompositionen der Band irgendeine Magie inne zu haben, denn ich muss die Alben immer wieder auflegen. Es ist wie ein Zwang. Jedes Mal endet es dann darin, dass es plötzlich "Klick" macht und beim Anhören ein buntes Feuerwerk an Melodien entfacht wird, welches auf lange Sicht nicht verblasst. Die Band scheint in der Lage zu sein, hoch melodische Songs zu schreiben, die nicht sofort eingängig sind, nach einer gewissen Einhörungsphase komplett adrenalisieren und dann nachhaltig begeistern. Einen Abnutzungseffekt habe ich bislang auf jeden Fall noch bei keiner PRAYING-MANTIS-Scheibe erlebt.
Gibt es weitere Highlights auf "Legacy"? Klar. Das flotte Uptempo-Perlchen namens 'Believable' zum Beispiel. Das ist eine Nummer mit ordentlichem Schwung in den Hüften und großartigen Backing Vocals, die diesen Titel schnell zur Hitsingle des Albums aufwerten. Ebenso toll klingt der Rausschmeißer 'Second Time Around', welcher ebenfalls herrlich zackig aus den Boxen tönt. Die wunderbaren Gitarrenharmonien wirken wie warme Sonnenstrahlen auf der Haut und versprühen wohlige Schauer. Aber auch das poppige 'The One' punktet mit ganz starker BAD ENGLISH-Schlagseite. Wer bei diesem Chorus nicht schnell mitsingt, hat irgendeinen Ohrenfehler. (Singst du etwa mit den Ohren? Interessant. - PK)
Solche positiven Assoziationen kann ich jetzt zu jeder Nummer nieder schreiben, denn einen schlechten Song finde ich auf "Legacy" nicht. Lediglich das etwas unspektakuläre 'Tokyo' will mich bisher nicht richtig begeistern. Hier fehlt irgendwie etwas Biss, die große Melodie oder sonst irgendein Alleinstellungsmerkmal, um aus der Masse an tollen Songs heraus zu ragen. Alle anderen Titel überzeugen und verbreiten mitreißende Sommerlaune.
Da das Album obendrein auch noch von einem grandiosen Rodney-Matthews-Artwork eingehüllt ist, kauft das Auge auch noch ein Bonbon. Was will man mehr?
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Holger Andrae