PREDATORY VOID - Seven Keys To The Discomfort Of Being
Mehr über Predatory Void
- Genre:
- Deftiges Allerlei
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Century Media/Sony Music
- Release:
- 21.04.2023
- Grovel
- *(struggling..)
- Endless Return To The Kingdom Of Sleep
- Seeds Of Frustration
- The Well Within
- Shedding Weathered Skin
- Funerary Vision
Düster-Frühling.
Post Black Metal ist eine Sparte, die vor allem von der passenden Atmosphäre lebt. Die ist zwar im Frühling nicht derart prägnant wie in anderen Jahreszeiten, weiß allerdings die April- und Mai-Tage ein wenig zu verdunkeln. Hierfür verantwortlich ist mit "Seven Keys To The Discomfort Of Being" die belgische Band PREDATORY VOID, die sich aus Musikern bekannterer Truppen wie CHURCH OF RA, AMENRA und OATHBREAKER zusammensetzt. Und nachdem uns die Singles '*(struggling..)' und 'Endless Return To The Kingdom Of Sleep' einen mehr als heftigen Eindruck dieser extremeren Post-Black- und Sludge-Death-Richtung gab, ist es nun Zeit, das Gebräu auch auf Albumdistanz über die Ziellinie zu bringen.
So kommt zusammen, was zusammengehört: Die so eindringlichen und beinah schon hysterischen, theatralischen Screams von Lina R., die mal im einlullenden und hypnotischen Mid-Tempo, mal im angsteinflößenden Up-Tempo versehenden Instrumentalparts, eine so frostige wie unheimliche Grundaura, die auch durch die eher dezenten Melodien nicht menschlicher wird sowie – zieht man auch die Nebenschauplätze mit in den Fokus – ein Artwork, das dem Fan das Blut in den Adern gefrieren lässt. Hinzu kommt ein Sound, der jenseits von Gut und Böse dem PREDATORY VOID-Wahnsinn über die Spielzeit von knapp 43 Minuten einen diabolischen Unterton verleiht und den sieben Songs die Unterweltskrone aufsetzt. Nein, einfache Kost klingt definitiv anders, doch wir sind hier auch nicht bei "Wünsch' dir was!", sondern bei "Welcome To My Nightmare" von PREDATORY VOID.
Das beginnende 'Grovel'-Massaker ist gleich der geglückte Einstiegsschlag ins Gesicht, der kein Erbarmen kennt und uns schon tief in die Abgründe menschlicher Psyche wirft, wovon auch 'Shedding Weathered Skin' ein schmerzerfülltes Liedchen kreischen kann. Hinzu kommen zahlreiche Blastbeat-Attacken, ein ab und an aufkeimender Hoffnungsschimmer wie in 'Seeds Of Frustration' und mit dem 'Funerary Vision'-Abschluss ein so dichtes und unheimliches Labyrinth, das alle Sludge-, Post-Black-, Death- und Melancholie-Momente fein säuberlich in sich bündelt und mit einer gewissen Diabolik dem Hörer ins Gesicht pfeffert. Allesamt Eindrücke, die es erst einmal zu verarbeiten gilt. Doch die Intensität und Atmosphäre des "Seven Keys To The Discomfort Of Being" hat es enorm in sich und man darf gespannt sein, wie weit PREDATORY VOID künftig noch gehen wird, um die mehr als deftige Erstlingsduftmarke noch zu überbieten.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp