PRETTY MAIDS - Wake Up To The Real World
Mehr über Pretty Maids
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- Frontiers Records/ Soulfood
- Release:
- 10.11.2006
- Wake Up To The Real World
- All In The Name Of Love
- I Am The End
- As Guilty As You
- Why Die For A Lie
- Sush A Rush
- Where Beauty Lies
- Brave Young Breed
- Terminal Violence
- Perfect Strangers
- Another Shot Of Your Love
Die PRETTY MAIDS gehören zur jener Kategorie Band, bei denen man immer genau weiß, was einen erwartet. Seit Jahren veröffentlichen die Dänen fleißig fast im Jahresrhythmus eine neue Scheibe, die durch melodische Up-Tempo-Nummern, treibende Stampfer, klassische Rocksongs und gefühlvolle Balladen bestechen. Bei den letzten Alben von Ronnie Atkins, Ken Hammer und Co. nutzte sich dieser Effekt leider etwas ab, denn allzu vorhersehbar und wie am Fließband produziert klangen Platten wie "Planet Panic" oder "Carpe Diem". Melodische Rockalben, die allesamt die eine oder andere Perle beinhalteten, aber nicht wirklich zu den Highlights der Bandgeschichte zählen dürften.
Somit war es an der Zeit, eine kleine Pause einzulegen. Nach vier Jahren veröffentlichen PRETTY MAIDS mit "Wake Up To The Real World" nun endlich wieder ein neues Studioalbum und wollen mit frisch aufgeladenen Akkus wieder zurück an die Spitze. Musikalisch hat sich dabei jedoch nicht viel verändert. Keine Kurskorrektur, keine Experimente – wo PRETTY MAIDS draufsteht, ist die "holde Jungfrau" auch drin. Es klingt eher, als hätten die Dänen gar keine Pause eingelegt und knüpfen somit fast nahtlos im positiven wie im negativen Sinne an "Planet Panic" an.
Die schnellen Nummern wie 'All In The Name Of Love', 'Why Die For A Lie' oder 'Brave Young Breed' sind PRETTY MAIDS-Standards, die auf bisher jeder Veröffentlichung hätten stehen können. Allesamt ganz nett, aber ohne größere Höhepunkte oder die ganz großen Melodien. Auch die beiden Rocksongs ('As Guilty As You', 'Another Shot Of Your Love') laufen lediglich nett nebenher mit. Gleiches gilt für die obligatorische Ballade 'Where Beauty Lies', die alle Magie der bisherigen Schmachtfetzen wie beispielsweise 'Savage Heart' vermissen lässt, und das Cover 'Perfect Strangers' von DEEP PURPLE. Ganz nett zwar, aber ohne besondere eigene Note.
Die Stärken des Albums liegen diesmal in den mächtigen Mid-Tempo-Songs ('I Am The End', 'Sush A Rush'), die fett durch die Boxen grooven und bei denen die Band den richtigen Mix zwischen Geradlinigkeit, Spannungsaufbau und Hookline gefunden hat. Das könnten dicke Live-Kracher werden. Auch das rockige Titelstück und das metallische 'Terminal Violence' wissen zu überzeugen und können auf der Habenseite verbucht werden.
Somit ist es bei PRETTY MAIDS wie immer: Viel Licht, aber auch ebenso viel Schatten. Für die Fans der Dänen stellt das gut produzierte "Wake Up To The Real World" einfach weiteres musikalisches Futter dar und dürfte sich problemlos in die Diskographie der Band einreihen. Hinter den Highlights wie "Red, Hot & Heavy", "Future World" oder "Scream" hinkt das neue Machwerk jedoch deutlich hinterher und kann an den Spitzenpositionen im internen Albumranking nicht kratzen. Insgesamt ist das Duo Atkins/Hammer meiner Meinung nach hier zu sehr auf Nummer Sicher gegangen.
Anspieltipps: I Am The End, Wake Up To The Real World, Sush A Rush
- Redakteur:
- Chris Staubach