PRETTY USELESS - Suit Up And Break Down
Mehr über Pretty Useless
- Genre:
- Hardcore / Crossover
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- 7Hard
- Release:
- 13.11.2015
- Stop Surviving, Start Living
- Pretty Useless
- Home
- Bloodlust
- Hound Of Hell
Gutes Songwriting, schwache Umsetzung
Unter dem Banner PRETTY USELESS wagt aktuell eine ganz junge Truppe von Musikern aus dem nordrhein-westfälischen Remscheid ihre ersten Schritte im Musik-Business. Erst Anfang 2014 wurde die Band von Gitarrist Tom Hunt und Schlagzeuger Tobias Wrede gegründet, doch bereits ein Jahr später haben die Jungs einen Labeldeal in der Tasche und veröffentlichen mit der EP "Suit Up And Break Down" ihr erstes Lebenszeichen.
Musikalisch ist das Trio dabei in der Schnittmenge zwischen Hardcore, Punk und Grunge unterwegs. Vor allem die dunkle Stimmlage von Sänger Tom lässt den Hörer dabei nicht selten an Legenden des Grunge wie etwa Kurt Cobain denken, während die Gitarren mit ihrem dumpfen Sound und den geschrammelten Akkorden doch deutlich in Richtung Punk schielen. Auch für das Songwriting haben die Drei trotz ihres jungen Alters schon ein verdammt gutes Gespür, wie der Opener 'Stop Surviving, Start Living' eindrucksvoll beweist. Mit seinen Wechseln zwischen ruhigen Strophen und punkigen Refrains hätte der Song auch bestens auf eine Grunge-Platte aus den Neunzigern gepasst. Auch der dritte Track 'Home' schlägt in die gleiche Kerbe und serviert eine Mischung aus akustischen Gitarren und einigen Hardcore-Passagen, bevor die EP mit den letzten beiden Tracks 'Bloodlust' und 'Hound Of Hell' doch deutlich in Richtung Punk abdriftet. Aber auch während des wildesten Drei-Akkord-Geschrammels verlieren die Remscheider nie den Blick für gute Melodien, sodass die Platte über die gesamte Spielzeit hinweg dem Hörer viel Spaß bereitet.
Also eigentlich alles im Lot, oder? Leider nicht ganz, denn in der technischen Umsetzung hapert es noch an einigen Stellen. Klar regiert bei PRETTY USELESS zu großen Teilen die Punk-Attitüde, weswegen natürlich nicht jede Gitarre auf den Punkt eingespielt sein muss. Trotzdem wirken gerade die Übergänge zwischen den einzelnen Passagen noch arg holprig und auch die Gitarren klingen an vielen Stellen selbst für eingefleischte Punker geradezu verstimmt. Hinzu kommt die schwache Produktion der EP, die abschließend noch einmal für Abzüge in der B-Note sorgt. Insbesondere der sehr flache Sound des Drumkits und die schlecht ins Gesamtbild eingebetteten Vocals fallen hier negativ auf.
Trotzdem ist "Suit Up And Break Down" ein ansehnlicher Release geworden, wenn man die mangelnde Erfahrung der Jungs berücksichtigt. Vielleicht wären die Drei aber besser damit beraten gewesen, die Platte erst einmal als Demo zu veröffentlichen, denn von einem Label-Release erwartet man doch ein höheres Qualitätsniveau. Nichtsdestotrotz können Fans der eingangs genannten Genres hier durchaus mal ein Ohr riskieren.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs