PRIDE OF LIONS - Live In Belgium
Mehr über Pride Of Lions
- Genre:
- Melodic Rock
- Label:
- Frontiers
- Release:
- 09.06.2006
- It's Criminal
- Gone
- Sound Of Home
- Man Behind The Mask
- The Search Is Over
- Music And Me
- Vehicle
- The Courage To Love Somebody
- Black Ribbons (Voices Of The World)
- Unbreakable
- What Kind Of Fool
- I Can't Hold Back
- The Gift Of Song
- Eye Of The Tiger
- Reckless Love
- Stand By You
- So Deadly
- Surrender To The Night
- Dark Angel
- Black Ribbons (Voices Of The World)
- Feels Like Another Planet
Vor einigen Jahren gründete das frühere SURVIVOR-Mitglied Jim Peterik seine neue Band PRIDE OF LIONS. Die Gruppe hat bislang die beiden Studioalben "Pride Of Lions" (2003) und "The Destiny Stone" (2004) herausgebracht und ist nun mit ihrem ersten Livealbum am Start. "Live in Belgium" wurde im August 2005 beim belgischen Lokerse Festival vor 20.000 Zuschauern aufgenommen und erscheint zeitgleich auch als DVD.
Und endlich, endlich erscheint noch mal ein gutgemachtes Livealbum, das echte Liveatmosphäre rüberbringt. Die CD hat einen offenen, dynamischen, guten, aber nicht polierten Sound, und offenbar waren viele Mikrophone auf die Zuschauer gerichtet, denn das begeisterte Publikum ist deutlich hörbar. Da "Live In Belgium" relativ früh in der Karriere der Band erscheint, bietet es einen guten Überblick über das bisherige Schaffen von PRIDE OF LIONS. Die Studioscheiben sind mit fünf bzw. vier Nummern vertreten, außerdem gibt es noch drei Stücke von SURVIVOR ('The Search Is Over', 'I Can't Hold Back', 'Eye Of The Tiger') und eines von IDES OF MARCH ('Vehicle') sowie den neuen Titel 'Black Ribbons (Voices Of The World)'.
PRIDE OF LIONS spielen bombastischen und melodischen Rock im typisch amerikanischen Sound zwischen AOR und Hardrock. Das ganze erinnert natürlich an SURVIVOR, bei denen Jim Peterik einer der Hauptkomponisten war. Aber auch ein Hauch von JOURNEY, STYX und 80er-Jahre-KANSAS klingt durch. In den Achtzigern nannte man das Stadionrock, d.h. diese Mucke ist für die Livesituation gemacht. Die sechsköpfige Band bietet einen dichten Sound und reißt das Publikum schnell mit. Sänger Toby Hitchcock hat eine klare, kräftige Stimme, die ein wenig an den Grand-Prix-Knödler Johnny Logan erinnert. Beim ersten Durchhören ist man über eine derartige Stimme bei einer Rockband erstaunt, aber gerade in der Kombination mit Peteriks eher rauhem Gesang überzeugt sie bald. Das Programm besteht überwiegend aus kräftigen Rockern, auf denen Leadgitarrist Mike Aquino manch feines Solo (etwa bei 'Music And Me') abfeuert. Daneben kommen einige geschmackvolle, spannungsgeladene Balladen ('Gone', 'What Kind Of Fool') zum Einsatz, aber leider wird manchmal das Pathos und die Theatralik übertrieben, wie bei 'Black Ribbons' oder 'The Gift Of Song'. Am Titel erkennt man schon, dass hier in Thema und Pomp der kleine Bruder von JOHN MILES' 'Music' entstanden ist, das die Gruppe fairerweise auch kurz anspielt. Ein Höhepunkt des Konzerts ist 'Vehicle', ein alter Hit von Peteriks erster Band IDES OF MARCH, bei der er auch heute noch aktiv ist. Dieser harte, fette 70er-Jahre-Rock wird von allen Instrumenten zum Jammen genutzt und bringt das ganz Besondere an Live-Erlebnissen zum Vorschein. Man höre sich nur das umjubelte Bass-Solo von Klem Hayes oder Peteriks und Aquinos Gitarrenduell an. Beendet wird der Auftritt mit einer überlangen Fassung des Megahits 'Eye Of The Tiger', bei der das berühmte Riff (bamm, bamm-bamm-bamm!) eher in den Hintergrund tritt und der melodische Aspekt stärker betont wird.
Die zweite CD enthält eine Handvoll neuer Studioaufnahmen, darunter die Originaleinspielung von 'Black Ribbons'. Schon mutig, einem guten Livealbum noch Studioaufnahmen anzuhängen, die nach dem Konzerteindruck meist ziemlich mager wirken. PRIDE OF LIONS haben zwar auch hier gute Teile auf Lager, aber da die soften Stücke ('Stand By You', 'Surrender To The Night' [klingt wie eine alte TOTO-Ballade]) gegenüber den härteren ('Reckless Love') überwiegen, wird man als Hörer nicht mehr ganz satt.
Anspieltipps: Vehicle, What Kind Of Fool, Eye Of The Tiger, Reckless Love
- Redakteur:
- Stefan Kayser