PRIMAL FEAR - Black Sun
Mehr über Primal Fear
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 29.04.2002
- Contdown To Insanity (Intro)
- Black Sun
- Armageddon
- Lightyears From Home
- Revolution
- Fear
- Mind Control
- Magic Eye
- Mind Machine
- Silence
- We Go Down
- Cold Day In Hell
- Controlled
Oh YEAH!
Deutschlands Aushängeschild in Sachen Power Metal zieht mal wieder ganz gemeinst vom Leder. Das "German Metal Commando", unter der Leitung von Ausnahmesänger Ralf Scheepers und Viersaiter Mat Sinner, meldet sich eindrucksvoll zurück.
"Black Sun" ist das erste Konzept-Album von PRIMAL FEAR und es ist, wie ich vorwegnehmen darf, rundherum gelungen. Die Story zu diesem Album ist eigentlich ganz schnell erzählt: Der Metal-Eagle (Wappentier von PRIMAL FEAR) befindet sich auf dem Weg ins All, um nach einer schwarzen Sonne ("Black Sun") zu suchen. Auf seiner Reise durch den Raum erlebt er dabei allerhand Abenteuer. So macht er sich zum Beispiel Sorgen, dass er nun Lichtjahre von zu Hause entfernt ist ("Lightyears From Home"), kommt zwischen die Fronten eines Alienkrieges("Armageddon"; "Revolution"), gerät in die Fänge der Aliens ("Fear"; "Mind Control") und so weiter. Das Konzept ist zwar relativ einfach, aber wohl durchdacht und vor allem PRIMAL FEAR-mäßig in Szene gesetzt.
Im Grunde bedeutet dies nichts anderes als gewohnt tighter PRIMAL FEAR-Sound, getragen von den beiden Axtschwingern Stefan Leibig und Henny Wolter (Ex-THUNDERHEAD) und natürlich der unverkennbaren Stimme von einem der besten Power Metal-Sänger dieser Erde. Letztendlich bringen aber Bassist und Mit-Songschreiber Mat Sinner in Zusammenarbeit mit Power-Schlagwerker Klaus Sperling das PF-typische Soundgefüge zum Tragen. Kurz gesagt, die Band harmoniert absolut perfekt.
Aber, und darauf möchte ich besonders hinweisen, das "German Metal Commando" hat sich ganz gewaltig von ihrem PRIEST-lastigen Sound entfernt.
Haftete der Band der Ruf an den Fersen, die deutsche Antwort auf JUDAS PRIEST zu sein, so ist auf "Black Sun" nur noch sehr wenig davon zu hören. Das liegt vor allem an den Stakkato-Riffs, geprägt von Henny Wolter, und den typischen Metal-Riffs von Stefan Leibig, die sich auf geniale Art und Weise ergänzen. Überhaupt, finde ich, sind PF ein wenig gitarrenlastiger geworden, was mir persönlich sehr gut gefällt.
Die Songs auf "Black Sun" sind abwechslungsreich gestaltet. PF-typische Speedkracher wie der Opener "Black Sun", "Lightyears From Home" oder "Fear" wechseln sich mit groovigen Mid-Tempo-Rhythmen à la "Revolution" oder "Mind Machine" ab. Letzterer glänzt vor allem durch seine mystisch-technischen Riffs und den geteilten Vocals von Ralf und Mat (endlich hört man mal wieder Mats geile Reibeisenstimme!). Zwischendurch gibt es ruhigere Songs in Form von "Magic Eye" und der Halbballade "Silence", die das Konzept-Album auf angenehme Weise unterstützen.
Kurzum, das von Mat Sinner produzierte Scheibchen, aufgenommen in Achim Köhlers House Of Music Studios und den Sonic Ranch Studios in Texas (somit erübrigt sich die Erwähnung eines arschtighten Sounds, da sowohl Mat als auch Achim hinter den Reglern saßen), ist in jeder Hinsicht ein weiteres Highlight in Sachen Power Metal. Im Gegensatz zum Vorgänger "Nuclear Fire" braucht der vierte full-length Output der Schwaben allerdings ein paar Durchläufe, bis er sich im Gehör festsetzt. Ich werte dies absolut nicht negativ, immerhin ist es Sinn und Zweck eines Konzept-Albums, dass es sich von 'normalen' Alben ein wenig unterscheidet. Für mich jedenfalls gehört "Black Sun" jetzt schon zu den Power Metal-Highlights des Jahres 2002.
Fazit:
PRIMAL FEAR haben es geschafft, was viele andere Bands vermissen lassen. Sie haben sich weiterentwickelt, aber dabei ihre Wurzeln nicht außer Acht gelassen; sie haben ihren eigenen Stil lediglich erweitert und diesen sogar noch in ein neues Gewand gepackt.
PRIMAL FEAR sind keine JUDAS PRIEST-Kopie mehr, eher sollten sich jene an PRIMAL FEAR orientieren!
Gehet hin, kaufet "Black Sun" und lasset euch auf die Reise zur schwarzen Sonne mitnehmen. Amen.
Anspieltipps: Hört euch an was ihr wollt, es gibt keinen Ausfall!
- Redakteur:
- Alex Kragl