PRIMAL FEAR - The History Of Fear (DVD)
Mehr über Primal Fear
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 29.09.2003
- Chapter One – Wacken 2001
- Chapter Two – Black Sun European Tour 2002
- Chapter Three - Videoclips
- Chapter Four - Metal Warriors Report / Wacken 1999
- Chapter Fife - Bootleg Section
- Intro
- Angel In Black
- Battalions Of Hate
- Nuclear Fire
- Chainbreaker
- Eye Of An Eagle
- Fight The Fire
- Running In The Dust
- Silver And Gold
- Final Embrace
- Angel In Black (Rep)
HELL YEAH!!!
The "German Metal Commando" strikes back – und das nicht nur akustisch, sondern diesmal in auch in visueller Hinsicht! "History Of Fear" ist aber bezeichnenderweise keinesfalls nur Livematerial, sondern bietet eine komplette Biografie der Band und das bis ins Detail. Mat Sinner, Produzent und Bandgründer, hat sich auch diesmal was ganz Besonderes einfallen lassen – nämlich die Bootleg Section! Hierauf ist die Band in kurzen Live-Mitschnitten zu sehen – angefangen im Jahre 1998 bis hin zur letzten Nordamerika-Tour 2003! Somit bietet diese Sektion eine visuelle Retrospektive und für mich persönlich eines der Highlights der DVD! Hierbei sieht man nicht nur die optische Veränderung der Bandmitglieder, sondern auch die unterschiedliche Liveperformance (vor allem von Frontsirene Ralf Scheepers). Doch nun der Reihe nach:
Das gute und übersichtliche Menü führt den Benutzer sofort da hin, wo man möchte (ist ja nicht bei allen DVDs so, gell?!). Geht man nun der Reihe nach vor, also ab Chapter 1, dann kommt man auf das bis dato (so zumindest die meisten Bandmitglieder) beste Konzert von PRIMAL FEAR überhaupt, nämlich Wacken 2001.
Los geht’s mit der druckvollen Powernummer 'Angel In Black' und Goldkehlchen Ralf Scheepers beweist einmal mehr, dass im powermetallischen Stimmbereich der Weg nur über ihn führt! Egal ob in tiefen oder hohen Lagen; egal ob es darum geht, einen bestimmten Ton mehr als nur fünf oder zehn Sekunden zu halten oder ob es darum geht, klar und deutlich zu singen – Ralf Scheepers ist ständig Herr der (Stimm-)Lage! Um es mal ganz deutlich auszudrücken: Was macht das schon, wenn er eine ähnliche Stimme wie sein Vorbild Rob Halford hat; was macht es schon, wenn er sich gewisse Bewegungen des selbsternannten Metal-Gods abgeguckt hat – Tatsache ist, dass Ralf Scheepers zu den fünf besten Powermetal-Shoutern dieses Planeten gehört und das ohne Wenn und Aber - Punktum (Ja! Genau, verdammt! - der Lektor)!
Doch nun weiter im Text: ’Battalions Of Hate’ folgt nahtlos und hier beweist Bassist Mat Sinner, dass er zu den besten Background-Sängern von PRIMAL FEAR zählt. Natürlich ist Mat weit mehr als nur ein Background-Sänger, denn sein Reibeisenorgan hebt sich in angenehmer Art und Weise von Ralfs Gesang ab – und dennoch passt das alles perfekt zusammen.
Und es folgt Kracher auf Kracher – 'Nuclear Fire', 'Chainbreaker' und 'Eye Of An Eagle' lassen weder Drummer Klaus Sperling noch den beiden Äxten Stefan Leibing und Henny Wolters eine Verschnaufpause. Hier sei nun die wirklich geniale Kameraführung erwähnt, die selbst bei Nahaufnahmen immer das Gefühl vermittelt, man sähe die komplette Bühne. Frontman Ralf lässt keine Gelegenheit aus, mit dem Publikum zu kommunizieren, wobei er ständig zwischen deutschen und englischen Ansagen hin und her pendelt. Zum einen hätte er das nicht nötig, denn der Mob ist am Dauertoben und zum anderen merkt man ihm den Spaß bei der Sache an – nicht nur ihm, sondern auch allen anderen Bandmitgliedern! Und dieser Spaß überträgt sich auf das Publikum, dem auch die altbekannten Singalong-Spielchen gefallen haben.
Musikalisch gibt es weiterhin voll auf die Zwölf: 'Fight The Fire', 'Running In The Dust' und 'Silver And Gold' böllern dem Mob vor der Wackenschen Mainstage um die Ohren. Zu guter Letzt kommt 'Final Embrace', welches nach dem obligatorischen Abschluss-Tamtam in den Refrain von 'Angel In Black' mündet – und somit andeutet, dass PRIMAL FEAR ihren Gig beenden werden! Dieses tun sie dann auch in gewohnter Art und Weise, nämlich wie es auf dem Cover zu sehen ist – Hand in Hand verbeugend!
Und somit endet diese eindrucksvolle Liveperformance des "German Metal Commando"!
Chapter 2 zeigt die Europa-Tour des aktuellen Albums "Black Sun". Wer nun meint, hier würde man ebenfalls wieder Songs vom Chapter 1 finden, der sieht sich getäuscht. Lediglich der Konzert-Opener 'Chainbreaker' ist darauf vertreten. Die übrigen Tracks sind 'Black Sun', 'Church Of Blood', 'Mindcontrol', 'Under Your Spel'’, 'Fear', die Klasse-Ballade 'Tears Of Rage', 'Armageddon', 'Living For Metal' und das Medley 'One With The World', 'Satisfied', 'Born To Rock' und 'Metal Gods'. Ich erspare mir an dieser Stelle die berechtigten Lobeshymnen auf die Band, denn auch hier beweisen die Schwaben, dass sie keinerlei Probleme darin haben, Studiotracks in gewohnt perfekter Art und Weise umzusetzen. Das allein beweisen 'Fear' und 'Armageddon'. Ein weiteres Highlight ist die Ballade 'Tears Of Rage', die einmal mehr die stimmgewaltige Genialität von Ralf Scheepers verdeutlicht. Ebenso eindrucksvoll ist das Medley. PRIMAL FEAR scheuen sich nicht, Songs von Bands zu spielen, in denen die Bandmitglieder früher bzw. immer noch mitwirk(t)en. Und logischerweise ein JUDAS PRIEST-Cover, denn immerhin "müssen" PRIMAL FEAR ja ihrem Ruf als PRIEST-Coverband gerecht werden (Achtung: Ironie!!!). Jedenfalls macht auch dieser Konzertmitschnitt mächtig Laune!
Im Chapter 3 gibt es zwei Videoclips, nämlich 'Angel In Black' und 'Armageddon', zu sehen; Chapter 4 zeigt PRIMAL FEAR im Gespräch mit den Metal Warriors Australien auf dem WOA 1999. Auch hier zeigt sich eher der Spaß der Band im Vordergrund. Kein langatmiges Interview, sondern einfach nur eine kurze Sequenz, die zeigt, welche Gaudi die Band hat!
Und mein persönlicher Favorit auf dieser DVD ist Chapter 5, die sogenannte "Bootleg Section"! Hier präsentiert die Band einige Liveausschnitte ihres gesamten Schaffens. Angefangen beim Wacken 1998 übers Dynamo OA 1998, die "Jaws Of Death"-Japan-Tour, sowie das Bang Your Head 2000. Weiter geht es mit der "Nuclear Fire"-Tour, dem Gods Of Metal Festival 2001, dem Bloodstock OA, sowie der US-Tour 2001. Dann folgen ein origineller und witziger Studioreport zum "Black Sun"-Album, sowie ein ausgedehnter Tourreport. Zu guter Letzt noch Ausschnitte der Südamerika-Tournee sowie der Nordamerka-Tour mit HALFORD und TESTAMENT aus dem Jahre 2003.
Es ist schon erstaunlich, welche positive Wandlung diese Band vollzogen hat, aber das sollte sich wirklich jeder selbst zu Gemüte führen!
Um das Ganze noch angenehm abzurunden, gibt es bei PRIMAL FEAR nicht nur was auf die Augen, sondern als Bonus auch noch eine offizielle Bootleg-CD, die identisch mit den Songs von Chapter 1 ist.
PRIMAL FEAR bieten auf der 150 Minuten langen DVD wahrlich "value for money"! Und auch wenn Produzent Mat Sinner manchmal aufgestöhnt hat, weil die Arbeit an der DVD alles andere als leicht war, so merkt man deutlich, dass hier ein Fan für Fans gearbeitet hat! "The History Of Fear" ist gewohnt professionelles Material einer gewohnt professionellen Band, die nie ihre Wurzeln vergessen hat und ihren Fans das bietet, was diese haben wollen – PRIMAL FEAR in Reinkultur!
- Redakteur:
- Alex Kragl