PRIMITIVE WARFARE - Extinction Protocol
Mehr über Primitive Warfare
- Genre:
- Bestial Black Metal / War Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Stygian Black Hand
- Release:
- 10.05.2024
- Pulpit Of The Conqueror (Mutually Assured Destruction)
- Nuclear Regression
- Engulfed By Satanic Might
- Spears Of Emission
- Witness!
- Extinction Protocol
- Iron Sight Omnipotence
- Heretic Crusade
Death, Black, Grind - alles drin!
Mit dem ersten Demo konnte sich das amerikanische Duo vor fünf Jahren im War-Metal-Untergrund einen guten Ruf erspielen, da die drei Songs dort ziemlich barbarisch alles zerhackten, was sich ihnen in den Weg stellte. Dazu kam eine ziemlich krachige Produktion, die aber perfekt zum Geknüppel passte und dieses formidabel in Szene setzte. Mit den folgenden beiden Splits, mit jeweils COMPLOT und BOG BODY, konnte man sich weiterhin in der Szene festsetzen und veröffentlicht nun 2024 das erste Studioalbum, das auf den Namen "Extinction Protocol" hört, wobei der Titel ziemlich gut wiedergibt, was sich hinter diesem Album verbirgt. Dazu ist auch das Artwork ziemlich adäquat gewählt, das die typische Kriegsthematik symbolisiert und dabei auch zeigt, dass es im War Metal nicht etwa um die Schönheit des Krieges oder irgendwelche Heroen auf hohen Rössern geht. Nein, hier geht es um die eklige, abstoßende Seite der Schlacht.
Ohne ein großes Intro legt der erste Track 'Pulpit Of The Conqueror (Mutually Assured Destruction)' auch los und präsentiert auch direkt den verstärkten Grindcore-Einfluss im Soundgemisch des Duos. Besonders ist hierbei die Gestaltung der Vocals. So lässt sich das Gebotene am Besten mit den kanadischen Legenden REVENGE vergleichen, die auch auf der einen Seite auf hohes, abgedrehtes trockenes Kreischen oder Fauchen setzen, während auf der anderen Seite mit tiefen Growls, die man sonst aus dem Brutal Death Metal kennt, starke Akzente gesetzt werden. Besonders intensive Momente werden hervorgerufen, wenn diese beiden Röhren gleichzeitig ihre hasserfüllten Botschaften über den Hörer prasseln lassen, wie man in 'Spears Of Emission' hören kann.
Auch vom sonstigen Stil weist "Extinction Protocol" Parallelen zu bekannten Vertretern des Genres auf, kann mit dieser Vorgehensweise aber überzeugen, da auch klar ist, dass die meisten neueren Bands in der Stilrichtung nicht vorhaben, irgendetwas groß Innovatives zu erschaffen, sondern sich eher an den eigenen Vorbildern orientieren. So krankt aber PRIMITIVE WARFARE in keinster Weise daran, nur belanglose Kopierkunst zu fabrizieren. So erinnert nicht nur der Name von 'Engulfed By Satanic Might' an die Landsmänner BLACK WITCHERY, was aber den Hörgenuss nicht schmälert. Daneben werden richtig starke Midtempo-Grooves, die das Geballer etwas auflockern, am laufenden Band geboten, die beispielsweise den Titeltrack zu einer ziemlich energiereichen Angelegenheit werden lassen. In 'Witness' beweisen die beiden, dass man auch im War Metal mit dem Tempo spielen kann und bauen auch raffinierte Samples ein, während die beiden knüppelharten 'Iron Sight Omnipotence' und 'Heretic Crusade' das Album auf einem Hoch ausklingen lassen.
PRIMITIVE WARFARE gelingt es, ein Album zu veröffentlichen, das von der Produktion zwar nicht so roh wie das Demo ist, aber starkes Songmaterial bietet, das zwischen übelstem Geballer, starken Groove-Momenten und mitreißenden Vocals nichts für Schöngeister, aber damit umso mehr für Fans des Genres bietet. "Extinction Protocol" weist daneben auch keine wirklichen Längen auf, läuft gut durch und fesselt den Hörer über die gesamte Länge von einer halben Stunde, was für den War Metal auch wirklich perfekt ist. Vor uns haben wir also ein Debüt, das den im Untergrund erspielten Ruf auf jeden Fall bestätigen kann!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Kenneth Thiessen