PRIMORDIAL - How It Ends
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/23
Mehr über Primordial
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Metal Blade Records
- Release:
- 29.09.2023
- How It Ends
- Ploughs to Rust, Swords to Dust
- We Shall Not Serve
- Traidisiúnta
- Pilgrimage to the World's End
- Nothing New Under the Sun
- Call to Cernunnos
- All Against All
- Death Holy Death
- Victory Has 1000 Fathers, Defeat Is an Orphan
Starkes Comeback nach zu langer Absenz.
Nach fünf Jahren Pause kehrt die irische Metal-Legende PRIMORDIAL mit "How It Ends" zurück und lasst uns hoffen, dass es sich nicht um den Schwanengesang handelt. Das relativ triste, für Bandverhältnisse unattraktive Artwork führt einen auf die falsche Fährte. Alan Averill und seine seit 1997 unveränderten Mitstreiter sind zurück und das ist auch gut so.
Mit 65 Minuten ist das neue Album relativ lang ausgefallen. Es handelt sich um das insgesamt zehnte Studio-Album (eins fehlt mir noch auf CD, wäre klasse, wenn da demnächst mal ein paar schöne Re-Releases kämen). Der Sound ist immer noch absolut eigenständig, und man merkt sofort, mit welcher Band man es zu tun hat. Das liegt auch gar nicht nur am Gesang, denn Alan singt ja auch bei DREAD SOVEREIGN und TWILIGHT OF THE GODS (sein letztes Projekt VERMINOUS SERPENT lief leider noch an mir vorbei) und all diese Bands klingen ja sehr unterschiedlich. Dabei ist seine Stimme natürlich hochgradig eigenständig und enorm intensiv. Aber was PRIMORDIAL daneben so intensiv macht, ist ja auch die wunderbare Gitarrenarbeit von Ciaran MacUiliam, die man sofort wiedererkennt. Wenn dann das rhythmisch-monotone Drumming von Simon O'Laoghaire dazu kommt und die verzweifelten Schreie von Alan, dann ist man wieder in diesem PRIMORDIAL-Kosmos gefangen. Mich fasziniert die Band jetzt seit etwa 18 Jahren - mein Einstieg war "The Gathering Wilderness". Und man erkennt trotz eines solchen Abstandes sofort, wer hier musiziert.
Im Moment vermisse ich noch die absoluten Überhymnen, die es auf vielen Werken der Band in den letzten 15 bis 20 Jahren gab. Dafür fehlt vielleicht aber auch noch die Spin-Zahl, denn ein Track wie 'Ploughs To Rust, Swords To Dust' könnte natürlich schon ein echtes Epos werden. Die Songaufbauten sind gewohnt genial und werden auch bei hoher Minutenlänge nicht langweilig. Die klirrend-singenden Gitarren sind herrlich nicht-norwegisch und doch zutiefst traditionsbewusst. Insgesamt wirkt die gesamte Musik archaisch, metallisch, oldschoolig und doch nie regressiv. Die teils tiefer geschriehenen Passagen ('We Shall Not Serve') können den Stücken zum Beispiel eine neue Note mitgeben, die ich so nicht direkt auf dem Schirm hatte. Oder vielleicht wurden Elemente früherer Musik aus meinem Kopf verdrängt?
Ich bin grundsätzlich echt überzeugt von dieser Scheibe, aber: Ich meine, dass sie mit der Zeit noch einen halben bis ganzen Notenpunkt klettern könnte. Und das würde mich sehr freuen. Im Moment haben wir diese Zeit aber nicht und da fehlen mir noch die letzten großen Hits. Gutes Material gibt es, Fans der Band können entsprechend blind zuschlagen, trotz des Artworks.
Anspieltipps: Ploughs To Rust, Swords To Dust, We Shall Not Serve.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer