PRISTINE - Ninja
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2017
Mehr über Pristine
- Genre:
- Rock / Blues Rock / Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Nuclear Blast / Warner
- Release:
- 23.06.2017
- You Are The One
- Sophia
- The Perfect Crime
- The Rebel Song
- The Parade
- Ghost Chase
- Ninja
- Jekyll & Hyde
- Forget
Sind wir nicht alle Ninjas?
Keine Angst, der Titel hat nichts mit einer eventuellen musikalischen Annäherung an jene Klientel zu tun, die sich bis vor kurzer Zeit (oder sogar immer noch) mit "Ninja Turtles" beschäftigt(e).
Die von Power-Frau Heidi Solheim angeführte Formation aus dem nordnorwegischen Tromsö lässt uns damit - und ganz speziell im Titelsong - lediglich wissen, dass in jedem von uns das Kämpferherz eines solchen Kriegers steckt. Kann man durchaus machen, denn "True Warriors With A Heart Of Steel" (oder so ähnlich) hatten wir nun doch schon so das eine oder andere Mal.
Doch nicht nur diesbezüglich zeigt sich PRISTINE von einer bisher eher unbekannten Seite. Das Album besteht zwar als Ganzes immer noch aus tief im Blues verwurzelten Tracks, auffällig ist jedoch, dass PRISTINE seit dem letzten Album "Reboot" (dem übrigens bereits dritten der Band, wobei die ersten beiden "Detoxing" und "No Regret" nur in der Heimat erhältlich waren) eine deutlich intensivere Psychedelic-Schlagseite ans Tageslicht gefördert hat.
Diese sorgt fraglos für eine variantenreichere Darbietung, hat jedoch auch ein klein wenig dazu beigetragen, dass so manche Nummer im Vergleich zum in sich stimmigen und durchweg flutschigen Vorgänger ein wenig sperriger anmutet und einige Durchläufe mehr benötigt um zu sitzen.
Soviel zum Thema Neuerungen. Unverändert geblieben ist dagegen, dass die Frontlady in den elegant instrumentierten Edel-Perlen immer wieder sehr persönliche Einblicke in ihr Seelenleben gewährt. Dieses scheint vor Emotionen zwar (immer noch) regelrecht überzuquellen, der Vortrag selbst wirkt aber zu keiner Sekunde übertrieben oder gar weinerlich. Entsprechend abwechslungsreich - und auch mehr denn je von einer quietschfidelen Hammond-Orgel geprägt! - sind auch die Songs ausgefallen, die von nachdenklich-melancholisch bis hin zu fetzig und bissig ausgefallen sind.
Als Fazit lässt sich daher festhalten, dass "Ninja" ein in Summe gelungenes Album darstellt und davon auszugehen ist, dass die Band demnächst amtlich durchstarten wird. An der Tatsache, dass der Vorgänger schneller ins Ohr gegangen ist, ändert das aber dennoch nichts.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer