PRO-PAIN - Shreds Of Dignity
Mehr über Pro-Pain
- Genre:
- Hardcore
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 18.03.2002
- The Shape Of Things To Come
- Gone Fishin´
- Down For The Cause
- No Way Out
- Shreds Of Dignity
- Walk Away
- F.O.A.D.
- Lock´N´Load
- Casualties Of War
- 24 / 7
- Justice Must Be Down
- Kill Or Be Killed
Früher war der Release einer neuen PRO-PAIN Scheibe eine Art Großereignis für mich, Weihnachten und Ostern zur selben Zeit sozusagen. Es herrschte unglaubliche Vorfreude auf das, was da aus den heimischen Lautsprechern dröhnen würde und auch Spannung auf Meskil & Co.'s Ideenreichtum, kompositorische Leichtfüßigkeit und kompromissloser Durchschlagskraft … ja, und heute? Ist das jetzt nicht mehr so? Die Freude auf das Kommende, einfach so verpufft? Darüber habe ich mir in der Tat viele Gedanken gemacht und die Antwort ist ein "klares": Jein!
Anhand von "Shreds Of Dignity", dem mittlerweile siebten Streich des NY-Vierers, versuche ich mal, diese Unschlüssigkeit an den Mann / die Frau zu bringen:
Ganz klar auf die Contra-Seite würde ich den Aspekt "Spannung" setzen. PRO-PAIN sind mittlerweile berechenbar geworden. Das mag daran liegen, dass die Jungs ihren Stil gefunden haben, für den sie zu Recht von den Fans geliebt werden und sicher davon auch so schnell nicht mehr abweichen werden. Konkret auf "Shreds …" bezogen bedeutet dies: der seit "Act Of God" gefahrene Stil wird konsequent weiterverfolgt und nur geringfügigen Veränderungen ausgesetzt ... so ist der Klampfensound und auch das Songwriting insgesamt etwas thrashiger als auf den Vorgängeralben - bestes Beispiel hierfür "No Way Out" und "Casualties Of War" - und Tom Klimchucks von jeher phantastische Solos sind noch einen Tick ausgereifter und songdienlicher ausgefallen. Die Änderungen sind Alles in Allem jedoch kein Vergleich zu den ersten vier Studio-Scheiben, bei denen der geneigte Fan von Album zu Album ein ums andere mal entweder in musikalischer und nicht selten auch in soundtechnischer Hinsicht auf seine Flexibilität und Toleranz hin gecheckt wurde.
Und was sind nun die Gründe dafür, dass ich irgendwie dann doch feuchte Finger bekomme und mein Herz wie wild anfängt zu rasen, wenn ich zum ersten Mal einen neuen PRO-PAIN Silberling Richtung CD-Schacht führe?
Dafür gibt es eigentlich nur einen Grund und der ist aussagekräftiger als alles andere: Qualität! Sein nunmehr 10 Jahren schafft es diese Band auf höchstem Niveau Songs zu fabrizieren oder besser noch zu zelebrieren, die ohne Wenn und Aber einfach nur der Hammer sind! Da macht auch "Shreds Of Dignity" mit seinen 12 Stücken keine Ausnahme: egal ob nun bleifußmäßig die Sau rauslassend, mit diversen groovigen Einschüben aufgelockert ("The Shape Of Things To Come", "No Way Out", "F.O.A.D.", "Casualties Of War" ...) oder eher rockig / knackig, im Midtempobereich bewegend ("Down For The Cause", "Walk Away" ...), man hat zu keinem Zeitpunkt das Gefühl hier könnte auch nur annähernd ein Lückenfüller versteckt sein ... wovon man sich dann auch schlussendlich nach etwas knapp über einer eindrucksvollen halben Stunde eingehend überzeugen konnte.
"Shreds Of Dignity" ist in jedem Fall ein weiteres, großartiges Highlight in der noch hoffentlich endlos langen Release-Serie der Jungs vom Big Apple, allerdings mit dem Wehrmutstropfen für mich, dass ich Ostern und Weihnachten nie wieder an einem Tag erleben werde ... oder etwa doch!?
Nichtsdestotrotz, PRO-PAIN sind wieder zurück … und das ist auch verdammt gut so!
Anspieltipps: The Shape Of Things To Come, No Way Out, Casualties Of War, F.O.A.D.
- Redakteur:
- Oliver Kast