PROFESSOR EMERITUS - A Land Long Gone
Mehr über Professor Emeritus
- Genre:
- Epic Metal / Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- No Remorse Records
- Release:
- 13.06.2025
- A Corpse's Dream
- Zosimos
- Passage
- Pragmatic Occlusion
- Defeater
- Hubris
- Conundrum
- Kalopsia Caves
Starker Zweitling der Epic-Doomster aus Chicago.
Fast acht Jahre nach dem Debüt kehrt der PROFESSOR EMERITUS zurück. Das zweite Studioalbum heißt "A Land Long Gone", und es schließt nahezu identisch am damaligen Sound an. Das allein finde ich nach einer solchen Absenz schon beeindruckend. Beeindruckend, dieses Stichwort passt auch zum Artwork, das wieder mal von Adam Burke gestaltet wurde. Von ihm habt ihr sicher auch andere Platten oder CDs in der Sammlung, denn er ist zum Beispiel für schöne Cover von ANGEL WITCH, ENFORCER, ETERNAL CHAMPION, FER DE LANCE, LUNAR SHADOW, PAGAN ALTAR, SPELL, UNTO OTHERS oder VEKTOR verantwortlich. Ihr habt keine dieser Bands in der Sammlung? Dann stellt sich die Frage, ob ihr überhaupt Interesse an "A Land Long Gone" haben werdet.
Denn geboten wird hier epischer Doom, so wie man in aus der CANDLEMASS-/SOLITUDE AETURNUS-Schule kennt und liebt. Der BLACK SABBATH-Anteil ist dabei eher gering gehalten, der Blick geht eher in die Epic-Metal-Richtung. Dabei ist das Klangbild nur nahezu identisch zum Vorgänger-Album, denn es gab einen markanten Wechsel. Am Mikrofon ist jetzt Esteban Julian Pena verantwortlich, der den Songs eine elegischere, epischere Note verpasst als sein Vorgänger. MP Papai, der das Debütalbum einsang, ist mittlerweile mit seiner eigenen Band FER DE LANCE unterwegs, und da wird ja im nächsten Monat auch ein neues Scheibchen erscheinen, auf das ich mich freue. Seine Stimme war aber rauher, kratziger, ging auch manchmal leicht in eine (black-)thrashige Richtung. Diese Assoziationen fehlen der neuen Scheibe, die damit etwas weniger rau wird. Das heißt: Wir rutschen mit dem Klang minimal weg von Südeuropäern wie WRATHBLADE und BATTLEROAR oder von VISIGOTH, und hin zu ARGUS, ETERNAL CHAMPION (ohne die Keyboards) oder CANDLEMASS in der Phase mit Robert Lowe.
Was mich überzeugt sind die teils mehrstimmigen Refrains, aber auch das solide Riffing, das deutlich von VISIGOTH inspiriert wurde. Die Produktion ist nicht unsauberer Underground für die Grabbelkiste am Bus vor der "Keep It True"-Halle, sondern durchaus hochklassig und transparent, ohne je anstrengend modern oder gar ballerig zu klingen. Wir sind hier weit entfernt von den Hochglanz-Kirmes-Metal-Bands unserer Tage, aber Professionalität ist hier an allen Ecken zu hören.
Ich bin ziemlich angetan von "A Land Long Gone"; das Album hat die letzten Tage meinen Player fast durchgehend blockiert. Dabei fehlen auch beim Zweitling die alles überragenden Hits, aber das macht mir wenig. Für 8 Punkte reicht es wieder - wie damals beim Debüt auch. Die Durchschnittsqualität ist einfach sehr hoch. Fans des traditionellen Undergrounds sollten diese Scheibe kennen.
Anspieltipps: Zosimos, Pragmatic Occlusion
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer