PROGENY OF SUN - Prophets Of The Void
Mehr über Progeny Of Sun
- Genre:
- Progressive Metal / Modern Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 05.09.2025
- Swarmspawn
- Penance
- Worldstone
- Decimation
- Colonus
- Lifeless Light
- Sun And Moon
- Circle Of Keres
- Diary Ender
- Deface
- Rain For Discouraged
- Forsaken Brigade
Es geht vorwärts!
"Throne OF Desolation" war vor zwei Jahren sicherlich einen Lauschangriff wert, wenngleich auch sofort klar war, dass PROGENY OF SUN noch an manchen Stellschrauben würde drehen müssen, um die Mischung aus melodischem und anspruchsvollem Stoff passend in Balance zu bringen. Dass man einerseits nicht ständig typisch finnisch klingt, sich andererseits aber auch nicht von den Prog-Death-Elementen so weit treiben lässt, dass die Songs ihren Punch verlieren.
Meines Erachtens hat die Band diese Aufgabe auf ihrem neuen Werk dann auch größtenteils besser gelöst, wenngleich hier und dort gerne noch etwas mehr Zugang generiert werden könnte, zum Beispiel in den Passagen, in denen "Prophets Of The Void" eher brachial und groovig klingt. Gerade zum Einstand will die Truppe nämlich so manches Mal mit dem Kopf durch die Wand und setzt den wohl dicksten Haken beim Thema Heavyness. Doch in Nummern wie 'Swarmspawn' und 'Penance' fehlt dann auch das gewisse Etwas, diese verspielte Note, die auf "Throne Of Desolation" dauerhaft präsent war und die Platte manchmal zu stark durcheinandergewirbelt hat, heuer aber zunächst nicht so viel Präsenz zeigt.
Doch noch im ersten Drittel wacht "Prophets Of The Void" auf, haut ein paar grandiose Hooklines durch die Boxen, nähert sich in den vertrackten Parts gerne auch mal dem klassischen Metal an, etabliert aber auch Melodic Death und Djent in den Strukturen, ohne sich dabei zwingend überschlagen zu müssen. Die Songs sind abwechslungsreich, sie sind brutal und aufregend, und dennoch bewahren sie sich gleichzeitig eine Kompaktheit, die auf diesem instrumentalen Level eher ungewöhnlich, aber sicher nicht unerwünscht ist. Vor allem in der zweiten Hälfte zieht PROGENY OF SUN die triumphalen Schlüsse aus der einstigen Kritik, baut heroische Melodien auf, kontert sie mit FEAR FACTORY-artigen Stakkatos und setzt als Basis dennoch progressiven Death Metal auf - genau so wie man sich das vor zwei Jahren gewümnscht hat.
Sieht man also mal vom etwas unaufgeregten Start ab, ist "Prophets Of The Void" nicht nur eine Granate in Sachen Technik und Brachialität, sondern auch jene erhoffte Steigerung, die sich beim Potenzial der Finnen aber auch schon angedeutet hatte. Glückwunsch!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes