PROJECT INFINITY - Universe
Mehr über Project Infinity
- Genre:
- Metalcore / Modern Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Suspiria Records
- Release:
- 19.09.2018
- Revival
- Universe
- Drifters
- Native Planet
- Stars
- Dreadnought
- Memories
- Storm Echo
Technisch sauber, musikalisch farblos
Erwartung und Realität, das sind oft zwei Dinge, die nicht immer zusammenpassen wollen. So auch bei den Ukrainern PROJECT INFINITY deren Versprechungen im Promotext zum Debüt "Universe" die Hoffnung auf eine ausgefeilte Prog-Scheibe mit modernem Sound wecken. Doch schon die Liste der beteiligten Musiker lässt mich daran zweifeln, denn insbesondere Drummer Dmitry Kim war mit seiner ehemaligen Band JINJER eher für Metalcore und fast schon Djent-artige Töne bekannt.
Und auch der erste Track seines neuen Projektes macht schnell klar, dass die Reise auf den kommenden acht Songs eher in Richtung Screamo- und Core-Gefilde geht. Dabei liefert der Opener 'Revival' durchaus noch einige spannende und progressiv angehauchte Gitarren-Linien, leider übernimmt aber spätestens mit dem Einsetzen des Gesangs von Fronter Woody Lazor dann doch der Core das Zepter und lässt den Sound der Truppe aus der Ukraine etwas im aktuellen Einheitsbrei dieses Genres untergehen. Auch das folgende Dreierpack 'Universe', 'Drifters' und 'Native Planet' stößt leider ins gleiche Horn. Versteht mich nicht falsch, technisch ist das alles sauber umgesetzt, aber gleichzeitig ist es auch fürchterlich farblos und erinnert mich an so viele andere Bands, die sich im gleichen Dunstkreis bewegen. Wirklich interessant wird es erst, wenn sich die Jungs wie in 'Stars' auch mal an ruhigeren Passagen versuchen und dann plötzlich offenbaren, dass in ihnen weit mehr steckt als nur uninspirierte Breakdowns, Screamo-Vocals und ab und an etwas zusammenhangslose Griffbrett-Akrobatik.
Dieser deutlich spannenderen Seite von PROJECT INFINITY wird auf "Universe" aber insgesamt viel zu wenig Raum zugestanden, sodass der Erstling dieser neu formierten Truppe insgesamt ganz klar unter dem Radar fliegt und nur für beinharte Metalcore-Anhänger zu empfehlen ist. Beim nächsten Mal bitte etwas mehr Mut zu ungewöhnlichen Kompositionen, dann ist in der Endnote noch einmal deutlich mehr drin!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs