PROJECT MAMA EARTH - Mama Earth
Mehr über Project Mama Earth
- Genre:
- Jazz / Weltmusik / Pop
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Mascot Label Group
- Release:
- 10.11.2017
- Mama Earth
- Interlude 1
- Waterfall
- Interlude 2
- Spring
- Interlude 3
- What Would She Say?
- Interlude 4
- Entanglement
- Interlude 5
- Breathe
Neues Projekt von Joss Stone zwischen Weltmusik und Jazz
Was passiert, wenn sich vier erfahrene Musiker und eine Ausnahmesängerin im britischen Devon zu gemeinsamen Aufnahmen treffen? Genau das haben Bassist Étienne M‘Bappe, Gitarrist Nitin Sawhney, Keyboarder Jonathan Shorten, Schlagzeuger Jonathan Joseph und Sängerin Joss Stone versucht herauszufinden, als sie sich im vergangenen Juni gemeinsam ohne Plan und fertige Songs in einem Studio einschlossen, um eine Platte einzuspielen. Herausgekommen ist die kurzweilige EP "Mama Earth", die mit knapp dreißig Minuten Spielzeit glänzt und dieser Tage unter dem Banner PROJECT MAMA EARTH in die Regale kommt.
Rein musikalisch bietet das Quintett dabei genau das, was man anhand der Beteiligten erwarten könnte. Irgendwo zwischen Jazz, Funk und Weltmusik angesiedelt, wirken die Songs phasenweise so, als wären sie direkt aus den beschwingten Sechziger und frühen Siebzigern in die heutige Zeit teleportiert worden. Passend zum thematischen Anliegen der Band, die mit ihrem Schaffen auf die vielen Missstände hinweisen möchte, mit denen wir unseren Planeten und dessen Artenvielfalt zu Grunde richten, finden sich sogar Tiergeräusche und Wellenrauschen in den lockeren und luftigen Kompositionen, die vor allem von der überragenden Stimme von Frau Stone getragen werden, die hier eine wirkliche Glanzleistung abliefert.
Trotzdem merkt man den Kompositionen immer wieder an, dass sie recht spontan entstanden sind und daher oftmals eher wie lockere Jam-Sessions wirken. Darunter leidet zumindest in meinen Ohren immer wieder der Wiedererkennungswert des Silberlings, denn abgesehen von der gesanglichen Performance schallen viele Passagen doch eher gedämpft, ja fast schon zögerlich aus den Boxen. Nun wird manch einer sicherlich argumentieren, dass genau das ein Kennzeichen dieser Stilistik ist und trotzdem habe ich jazzig angehauchte Popsongs auch schon deutlich mitreißender gehört.
Unter dem Strich ist diese EP damit wohl eher etwas für experimentierfreudige Hörer, die sich mit dem Musik gewordenen Clash der Kulturen, den Stone und ihre vier Mitstreiter hier präsentieren, anfreunden können. An mir persönlich ist die Platte allerdings eher spurlos vorbeigezogen, was sicher nicht an der hervorragenden Performance der einzelnen Musiker, sondern wohl eher am recht unspektakulären Songmaterial liegt.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs