PROJECT PITCHFORK - Look Up I'm Down There
Mehr über Project Pitchfork
- Genre:
- Electro Wave
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Trisol
- Release:
- 28.10.2016
- Into The Orbit
- Titânes
- Propaganda Child
- Blind Eye
- Pandora
- Look Up, I'm Down There
- Volcano
- Sunset Devastation
- Open With Caution
- Furious Numbers
- Exile
- Sky Eyes
Vom Orbit in den Hades.
Wer in der zweiten Werkschau von PROJECT PITCHFORK im Sommer 2016 bereits den Anfang vom Ende sah, wird mit der neuen Platte von Peter Spilles, Dirk Scheuber und Jürgen Jansen bitter enttäuscht - alle anderen dürfen sich mit "Look Up I’m Down There" auf großartigen Düster-Elektro auf gewohnt hohem Niveau freuen. Ein frischer Wind scheint durch die geistigen Hallen der Hamburger geweht zu sein und den Jungs einen gehörigen Schub von Leichtigkeit verliehen zu haben: Denn anstelle einer stringenten Spannungskurve spielt PROJECT PITCHFORK sämtliche Gefühle und Facetten in ungewohnt abwechslungsreicher Reihenfolge aus, ein Wechselbad zwischen harten, Industrial-Liedern und Tracks beinahe verspielter Handschrift. Geschuldet ist dieser Umstand der Tatsache, dass PROJECT PITCHFORK die Lieder auch nach Abschluss der Song-Arbeiten eben in jener Reihenfolge beließ, wie sie geschrieben wurde, wie Peter Spilles jüngst verlauten ließ.
Demnach scheint bei dem Aufbruch in das neue Album der Tatendrang und eine fast fröhliche Atmosphäre vorgeherrscht haben. So lässt es zumindest das beschwingte 'Into The Orbit' vermuten, auf welchem PROJECT PITCHFORK den Hörer in die sphärischen Klangwelten des Synthesizers mitnimmt. Doch der Fall aus dem Orbit ist tief und so besitzt das nachfolgende 'Titânes' mit seinem drückenden, bedrohlichen Rhythmus fast schon diabolischen Charakter. Wie schwarze Seide legt sich die tiefe Stimme von Peter Spilles auf den eingängigen Klangteppich und schafft einen Song, dessen hypnotischer Wirkung es schwer fällt sich zu entziehen.
Gegen diese kantige, klare Nummer hebt sich 'Propaganda Child' in seiner eingängigen Cyber-Aufmachung ab und bohrt sich vor allem mit dem eingängigen Chorus tief in den Gehörgang. Hinhören lohnt sich bei diesem Song auf alle Fälle, handelt es sich doch um eine zynische Stellungnahme zu den digitalen Welten, in denen die Generation der Digital Natives sich heute vergraben. Das titelgebende 'Look Up I’m Down There' hingegen braucht keinerlei instrumentale Finessen, um sich auch so zum absoluten Höhepunkt der Scheibe zu mausern: Eher melancholisch sehnsüchtig halten stampfende, klare Beats sich auf der Nummer stark zurück – im Vordergrund steht ganz klar Peter Spilles mit seiner sehnsüchtigen Interpretation, welche von der hymnischen Background-Melodie des Synthesizers nur umso eindrucksvoller in den Fokus gerückt wird.
PROJECT PITCHFORK spielt auf "Look Up I’m Down There" mit sämtlichen Facetten ihres musikalischen Schaffens, ehe sie den Hörer mit 'Sky Eyes', einer getragenen Ballade mit Hall-Effekt aus dem neuen Opus herausgeleiten. Elektronische Effekte übernehmen hierbei auf solch subtile Art den Part der ansonsten obligatorischen Geige – Gänsehauteffekt garantiert.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Leoni Dowidat