PROSPEKT - The Colourless Sunrise
Mehr über Prospekt
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Sensory Records (Alive)
- Release:
- 18.10.2013
- A Desolate Kingdom
- Dissident Priests
- Eternal Memories
- Shroud
- The Colourless Sunrise
- Visions
- The Great Awakening
- Shutter Asylum
- Hunting Poseidon
Eine der bisherigen Überraschungen des Jahres.
PROSPEKT ist eine junge britische Band, die ihr Debüt bei Sensory Records veröffentlicht. Und wer hier aufmerksam liest, hat mitbekommen, dass ich beinahe den selben Satz bei den norwegischen Labelkollegen WITHEM benutzt habe. Und auch wenn sie ähnliche Einflüsse (na klar, SYMPHONY X und DREAM THEATER) angeben, sind die beiden Truppen doch deutlich wahrnehmbar zu unterscheiden.
Wo die Labelkollegen eher kompakt musizieren, geht PROSPEKT deutlich komplexer und ausufernder zur Sache. Die neun Songs (inklusive eines kurzen Instrumentals) bringen es auf 66 Minuten Spielzeit und gleich dreimal wird dabei die Zehn-Minuten-Grenze geknackt.
Und das schöne daran ist, dass das Quartett es wirklich drauf hat, die Songs enorm spannend zu halten. Die Gitarrenarbeit von Lee Luland ist sehr abwechslungsreich und zeigt neben (neo-)klassischen Spielereien und vielen metallischen Riffs auch viele moderne Einflüsse, die auf Bands wie MESHUGGAH und stellenweise gar OPETH als Paten hinweisen. Zudem sind die Instrumentalpassagen mit viel Liebe zum Detail arrangiert und perfekt in die Arrangements eingepasst. Das beweist schon der starke Opener 'A Desolate Kingdom', der nebenher mit einem fein-eingängigen Refrain brilliert.
Damit sind wir auch schon bei der zweiten großen Stärke der Truppe und die hört auf den Namen Richard Marshall. Der Herr ist nicht nur für die meist eher dezent eingeflochtenen Keyboards und Orchestrationen verantwortlich, sondern besitzt zudem ein Organ, das in diesem Bereich in diesem Jahr maximal von DAMNATIONS DAY-Wunderknabe Mark Kennedy getoppt wird. Mal kräftig, mal gefühlvoll, immer mit der nötigen Power und einem tollen Gefühl für einprägsame Melodien, sorgt er dafür, dass sich der Hörer nie in den technisch anspruchsvollen Nummern verliert. Bestes Beispiel dafür ist das alles überragende 'Shrouds', welches vor allem im Schlussteil vokal total unter die Haut fährt.
Ich könnte jetzt seitenweise über die tolle Atmosphäre, die knackige Produktion und jeden einzelnen Song schreiben, belasse es aber mit dem Hinweis, dass es diese jungen Burschen schaffen, das jeweils letzte Werke der großen Vorbilder hinter sich zu lassen und eines der bisher besten Prog-Alben des Jahres abzuliefern. Superb.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk