PROTEST - The Corruption Code
Mehr über Protest
- Genre:
- Thrash
- ∅-Note:
- 8.00
- Man's Fall
- Eye's Error
- The Corruption Code
- Weapons Of Mass Consumption
- Fueled By Hate
- Prophet$
- White Noise
- Eye For An Eye
- Blood And Sand
- Kilian
- Path To Pain
- War Dance Black
- Kill Craft
- Turning Tide
Ruppiger Texas Thrash!
Obwohl die Truppe aus Dallas in Texas schon seit annähernd zehn Jahren aktiv ist, erscheint erst jetzt der erste Longplayer. Der umtriebige Undergroundler wird eventuell die im Jahr 2008 erschienene EP "The Truth Enslaves Us" in Erinnerung haben. Vier der fünf Songs sind nun auch auf "The Corruption Code" gelandet. Lediglich '13th Son (The Son Returns)' findet keine erneute Verwendung.
Da ein Großteil der Leser sicherlich nicht mit der Musik von PROTEST vertraut sein wird, sei ein Wort zur vorherrschenden Stilrichtung gesagt: Die Band spielt Thrash. Wer einen Blick auf die Herkunft wirft, wird jetzt eventuell Techno-Thrash mit vertrackter Rhythmik erwarten, aber davon ist die Musik der Protestler weit entfernt. Ruppig, brachial und gradlinig pfeffern die Burschen ihre wütenden Songs aus den Boxen. Eine Hardcore-Attitüde schimmert sowohl durch die angepissten Texte, wie auch durch die Grundgerüste der kurzen Knack'n'Thrash-Nummern. Dazu passt der bissige Gesangsstil von Frontbrüller Jason French wie die Faust aufs Auge. Man nimmt dem Mann jedes Wort seiner Texte ab und weicht manchmal leicht verschreckt von den Anlage zurück, weil man befürchtet, nicht nur verbal eine Schelle verpasst zu bekommen. Der sehr rohe Klang unterstreicht nämlich den Eindruck, die Band würde quasi live im Wohnzimmer spielen.
So erschlägt die Band den unvorbereiteten Hörer gleich zu Beginn mit zwei kurzen Kauleiste-Zerstörern - Ruppigkeit kennt keine Grenzen. Erst mit dem etwas längeren Titelsong werden die großen Totschläger zitiert. Und wo wir gerade schon beim Zitate zählen sind: 'White Noise' könnte ganz wunderbar auf einer aktuellen SLAYER-Scheibe stehen, ohne dabei negativ aufzufallen. Diese bösartig-schleppende Nummer, die man von der Spielzeit her schon fast als "episch" bezeichnen darf, walzt bedrohlich wummernd in jedes Thrasher-Herz. Fett.
Als absolutes Highlight geht das abgestoppte 'Prophet$' über die Ziellinie. Hier gelingt es der Band, ihre Energie geschickt zu bündeln und den Hörer vollständig mitzureißen - vor allem, wenn in der zweiten Hälfte das Tempo massiv angezogen wird und die Matte im Hyperspeed keiseln darf. Ebenso rasant brettert das rattenscharfe 'Blood And Sand' über den Hörer hinweg. Das griffige Riffing dieser Nummer fesselt sofort und lässt den Song augenblicklich im Gedächtnis haften bleiben.
Wer auf raubeinigen Thrash mit Hardcore-Ambiente steht und wer sich gern mal amtlich die Moppe vermöbeln lassen möchte, ist bei PROTEST bestens aufgehoben. Filigranhörer sollten vor dem Erwerb dieses extrem kurzweiligen Hackbrettes ein paar Probehörungen durchführen. Nichts für Zartbesaitete. Bei Interesse darf man sich gern bei metaljoe@gmx.de melden.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Holger Andrae