PROTEST THE HERO - Kezia
Mehr über Protest The Hero
- Genre:
- Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Vagrant
- Release:
- 26.04.2006
- No Start Of Bethlehem
- Heretics & Killers
- Divinity Within
- Bury The Hatchet
- Nautical
- Blindfolds Aside
- She Who Mars The Skin Of Gods
- Turn Soonest To The Sea
- The Divine Suicide Of K
- A Plateful Of Our Dead
Wahnsinn in Tönen.
Es passiert eigentlich nicht allzu oft, dass ich nach Hören eines Songs beide verfügbaren Alben einer Band ordere. PROTEST THE HERO sind so eine Band und schuld daran war der Song 'Turn Soonest To The Sea' vom Debüt "Kezia". Und ich wurde nicht enttäuscht, als ein paar Tage später "Kezia" endlich die ersten Bahnen in meinem Player zog.
Das ist mittlerweile mehr als zwei Jahre her und meine Begeisterung seit diesem Erstkontakt ist nie abgerissen. Ganz im Gegenteil. Der Grund dafür ist, dass PROTEST THE HERO es schaffen, völlig unterschiedliche Stilistiken unter einen Hut zu bringen und dabei immer nachvollziehbar zu bleiben. Ein Ideen-Overkill mit rotem Faden sozusagen.
Geboten wird auf "Kezia" eine Mischung aus Metalcore, THE MARS VOLTA, WATCHTOWER und NEVERMORE, die mit ein paar genrefremden Einflüssen wie klassischen Pianos und weiblichen Begleitvocals garniert werden. Klingt ein bisschen irre? Ist es auch.
Aber, wie bereits erwähnt, schaffen es die Kanadier (klar!) immer auch echte Hooks unterzubringen, die man nach einigen Durchläufen dann mitsingen kann. Das gilt für den krachenden Opener 'No Stars Over Bethlehem', für das mit einem schönen Outro versehene 'Divinity Within' oder das kurze 'Nauticus'. Das große Plus dabei sind die Vocals von Rody Walker, die sich chameleönartig den unterschiedlichen Parts anpassen. Da wird clean gesungen, geschrieen und gegrowlt. Alles ist erlaubt, alles wird gemacht, auch wenn der Fokus bei den cleanen Vocals liegt.
'Blindfolds Aside' zeigt dann alle Facetten der Band: harter Metacore-Einstieg, später frickelige Riffs, mehrstimmige, cleane Vocals, die von einer Dame abgelöst werden, nur um dann mit Akutstikgitarren zu enden. Großartig. Vor allem, weil es nie konfus und krampfhaft konstruiert wirkt, sondern locker, leicht und logisch.
Wenn im völlig genialen 'Turn Soonest To The Sea', das nach seinem verspielten Beginn alsbald in eingängige Melodien übergeht, die dann von einem Part mit Hardcoreshouts abgelöst werden, der in einen gesprochenen Erzählteil mit abschließenden Shouts läuft, ein fulminanter, mehrstimmiger Chorus den Song zum Ende trägt, ist das schlicht überwältigend. Und das ist noch eine völlig unzureichende Beschreibung. Große Audiokunst.
Ihr seht schon, der Song, das Album, diese Band haben es mir echt angetan. Und so kann ich nur jedem Freund von unkonventionellen, scheuklappenfreien Klängen raten, hier einen Testdurchlauf zu starten. "Kezia" ist fantastisch.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk