PROTEST THE HERO - Volition
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2013
Mehr über Protest The Hero
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Fontana (Universal)
- Release:
- 02.11.2013
- Clarity
- Drumhead Trial
- Tilting Against Windmills
- Without Prejudice
- Yellow Teeth
- Plato's Tripartite
- A Life Embossed
- Mist
- Underbite
- Animal Bones
- Skies
Die Kanadier in Bestform.
Sieben Jahre sind mittlerweile seit dem grandiosen PROTEST THE HERO-Debüt "Kezia" vergangen. Seitdem stehen die Kanadier um Ausnahmesänger Rody Walker bei mir extrem hoch im Kurs. Zwar wird gerne darauf hingewiesen, dass sich die Band vom Mathcore der Anfangstage mittlerweile zu einem waschechten Prog-Metal-Act gewandelt hat, aber wenm man sich das Frühwerk und "Volition" anhört, wird man schnell feststellen, dass die Unterschiede so gewaltig nicht sind. Das müssen sie auch gar nicht sein, denn die Canucks haben von Beginn an einen unverwechselbaren Sound gefunden, der jeden Song klar als Heldenprotest erkennen lässt.
Klar, Rody singt heute mehr als noch auf "Kezia" und "Fortress", doch die auf dem Vorgänger "Scurillous" beinahe komplett außer acht gelassenen Screams kehren auf "Volition" zumindest für einige Gastbesuche zurück. Und instrumental wurden und werden natürlich eh keine Gefangenen gemacht. Vom Opener 'Clarity' (mit großartigem mehrstimmigen Part am Schluss) angefangen, gibt es einen echten Gitarrenoverkill zu bestaunen. Es soll Leute geben, die sich bei dieser wahnwitzigen Achterbahnfahrt beschweren, dass sie gar nicht wissen, worauf sie da zuerst achten sollen. Mein Tipp: Rody Walker!
Der Mann ist einfach unglaublich. Während im Hintergrund die Gitarrenakrobaten ihre Kunststücke vorführen und die Saiten-fixierten Hörer in die Verzweiflung treiben, schafft es Walker reihenweise Enterhaken auszuwerfen, an denen man sich nicht nur durch die Kompositionen hangeln kann, sondern die jede Nummer unglaublich leichtfüßig, ja, beinahe eingängig wirken lässt. Ich jedenfalls summe nach jedem Spin einen anderen Song des Albums mit. Das bereits erwähnte 'Clarity' dürfte in einigen Bestenlisten weit vorne zu finden sein, bei 'Drumhead Trial' bleiben die weiblichen Gastvocals wie Honig in den Lauschern haften und bei 'Tilting Against Windmills' ist der 'ignorant prick' mit so viel Inbrunst gesungen, dass man ihn nie vergessen mag. Und das sind nur die ersten drei Songs dieses erneut bärenstarken Werks.
Im Kontext der bisherigen Diskographie würde ich "Volition" wohl knapp hinter das Debüt "Kezia" einordnen, das mit 'Turn Soonest To The Sea' einen Oberüberklassiker enthält, den die Band bislang nicht mehr toppen konnte. Das ist aber auch der einzige Grund, warum die Kanadier anno 2013 von mir nicht den Stempel 'bestes Album der Band' erhalten. Ein wahnwitziges Feuerwerk, das Freunde von so unterschiedlichen Bands wie THE MARS VOLTA, DREAM THEATER, BETWEEN THE BURIED & ME und NEVERMORE mal anhören sollten. Fantastisch.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk