PSYCHEDELIC ENSEMBLE, THE - The Tale Of The Golden King
Mehr über Psychedelic Ensemble, The
- Genre:
- Art Rock / Progressive Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Just For Kicks
- Release:
- 08.11.2013
- Overture - Our Great Kingdom
- The Prophecy Of The Seer - The Transformation Of The King
- The Golden King
- Captive Days
- The Queen Of Sorrow
- Save Yourself
- Make A Plan - Golden Swords
- The Battle
- Great Day
- Finale - Arise! - Great Kingdom
I'm in an Orchestra? I am an Orchestra!
THE PSYCHEDELIC ENSEMBLE ist, dem Namen zum Trotz, das Projekt eines einzelnen Musikers, der bereits zum vierten Male ein Album im Alleingang komponiert, eingespielt und aufgenommen hat. Ganz alleine? Nein, denn dieses Mal hat er sich Unterstützung von einer Sängerin und einem ganzen Orchester geholt, die "The Tale Of The Golden King" zu einem bombastischen Erlebnis für den Fan verspielter Prog- und Artrock-Klänge machen.
Dem Fantasy-Konzept entsprechend und durch die ausladende Orchestrierung unterstützt, entwickelt das Album immer wieder Parallelen zu klassischen Filmsoundtracks, die durch die Tatsache, dass es keine wirklichen Songübergänge gibt, nur noch verstärkt werden. So taucht der Hörer vom ersten Ton an in die Welt des goldenen Königs ein, in der akustische Gitarren, virtuose Keyboardornamente und liebliche Folk-Melodien regieren, wenn der Titelheld im Kerker schmort. Ab dem ersten Ton fällt auf, dass die Orchestrierung extrem gelungen ist und weit über das hinausgeht, was man zumeist in diesem Bereich zu hören bekommt. Die einzelnen klassischen Instrumente sind kompetent eingesetzt, bekommen alle Raum zur Entfaltung und werden nicht nur als harmoniegebende Streicher verbraten, die mehr Gitarrenriffs nachspielen, als ihre eigenen Klangfarben auszuspielen. THE PSYCHEDELIC ENSEMBLE versteht ohrenscheinlich sein Handwerk, was man eben auch an den Keyboard- und Gitarrenduellen hört, die einen weiteren Eckpfeiler des Albums ausmachen. Hier wird durchaus geprotzt, was Freunde des straighten Heavy Metals sicher schnell langweilt, aber die hören wohl auch nicht unbedingt orchestralen Artrock. Die verschiedensten Musikstile werden hier gekonnt angespielt und variiert, mal hört man jazzige Elemente, dann wieder bluesige, bevor alles in neoklassischem Solieren aufgeht.
Doch immer wieder tauchen die verschiedenen Leitthemen des Albums auf, die in ihren Hauptliedern vorgestellt, aber immer wieder angespielt werden. So etwa das Thema des Titelsongs, das man bereits vorgestellt bekommt, bevor das eigentliche Lied an der Reihe ist, das aber auch im späteren Verlauf immer wieder aufwallt. Damit ist sicher einer der Höhepunkte des Albums benannt, der andere hört auf den Namen 'Queen Of Sorrow' und lässt Gastsängerin Ann Caren ihren ganzen Charme ausspielen. Das Ergebnis ist zutiefst emotional und hart an der Grenze zum Kitsch, ohne jemals darüber zu stolpern. Insgesamt ist das Album recht ruhig, Gitarren werden fast aussschließlich für Soli verzerrt, ausgiebige Akustikpassagen durchziehen viele Stücke und sorgen für die folkig-fantastische Atmosphäre.
Doch trotz aller Verschlungenheiten und Verspieltheiten im Songwriting und der musikalischen Umsetzung kann "The Tale Of The Golden King" fast durchgängig fesseln und ist ein wunderschönes Album geworden, in dessen Tiefen es immer noch etwas neues zu entdecken gibt.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst