PSYCHEDELIC WITCHCRAFT - The Vision
Mehr über Psychedelic Witchcraft
- Genre:
- Psychedelic Rock / Doom
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Soulseller Records
- Release:
- 29.04.2016
- A Creature
- Witches Arise
- Demon Liar
- Wicked Ways
- The Night
- The Only One That Knows
- War
- Different
- Magic Hour Blues
Nichts Neues, aber gut gemacht.
So langsam gehen mir die Einleitungen zu Retrorockern mit Sängerin im Geschwader aus, also mache ich es mal kurz: PSYCHEDELIC WITCHCRAFT spielt doomigen Hard Rock im warmen 70er Sound mit Sängerin und okkulten Themen in Image und Texten.
Das ist in etwa so innovativ wie ein Backstein, aber kompetent gemacht, weshalb ich hier nicht weiter über das Aufspringen auf Trends schreiben möchte. Denn "The Vision", das Debüt der ItalienerInnen, ist ein rundum gelungenes Album. Das liegt vor allem daran, dass die Band ihren Sound schön reduziert hält und die Songs allesamt direkt auf den Punkt kommen. Außerdem haben diese ein energisches Grundtempo und wirken nicht so behäbig, wie bei einigen Konkurrenten. Schlussendlich sind es aber die Songs selbst, die "The Vision" aus der Masse ähnlich gelagerter Veröffentlichungen herausheben, denn sie sind einfach gut geworden.
'Witches Arise', 'The Night', 'The Only One That Knows' - Das sind allesamt kurzweilige Rocksongs, die alles haben, was man von diesem Sound erwarten kann. Abwechslungsreiche Riffs, melodische Soli, eine akzentuierte Rhythmusarbeit und Gesangslinien, die im Ohr bleiben. Das macht "The Vision" sicher noch nicht zu einem Pflichtkauf oder überragenden Album, aber doch zu einem guten bis sehr guten Debüt, das so einige hochgelobte Debüts im Retrorock der letzten Monate und Jahre ziemlich blutleer und kraftlos erscheinen lässt. Ob das reicht, um der Band in einem der momentan umkämpftesten Genres den Weg nach oben zu eröffnen, wird die Zukunft zeigen und das hoffentlich noch bessere zweite Album. Doch bis dahin können Freunde von doomigem Hard Rock mit ausdrucksstarkem Frauengesang voller Vorfreude in "The Vision" reinhören und selbst entscheiden, ob sie der Band den Vorzug vor MOUNT SALEM oder PATH OF SAMSARA oder wie sie alle heißen geben. In meinen Ohren hat PSYCHEDELIC WITCHCRAFT diesen Vorzug aufgrund der Frische und Spielfreude verdient, die das gesamte Album prägt und durchzieht.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst