PSYCHOMANCY - Divine Archetype
Mehr über Psychomancy
- Genre:
- Symphonic Black / Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 25.07.2021
- Eon
- My Faith
- Zenith
- Nation On Fire
- Destiny
- Vimana
- Dead Tree
- Exiled
- The Hidden Key
Schöner Einstand der neu gegründeten Symphonic-Death-Metaller
Kaum zu glauben, wie viele neue Projekte insbesondere die Metalszene durch die erzwungene Pandemie-Pause hervorgebracht hat. Und nicht nur in Europa sprießen neue Konstellationen von Musikern aus dem Boden, auch in Kolumbien dachten sich die beiden GAIAS PENDULUM-Musiker Lucas Fernandez und Fernando Luna, das jetzt die geeignete Zeit wäre, um abseits ihrer Hauptband ihre Vision von symphonischem Death Metal umzusetzen. Das Ergebnis hört auf den Namen "Divine Archetype", wird von einem sehr schönen Artwork geschmückt und erscheint in Eigenregie nun unter dem Namen PSYCHOMANCY.
Und was hier mit dem Opener 'Eon' aus den Boxen dröhnt, klingt schon einmal sehr vielversprechend. Große Chöre und Orchester-Arrangements erzeugen eine geradezu epische Atmosphäre und zum Ende des nominellen Intros hin gesellt sich auch die übrige Band hinzu. Ganz besonders positiv fallen dabei die Orchester-Samples auf, die im Gegensatz zu vielen anderen Produktionen nicht zu künstlich oder blechern klingen und daher nicht unangenehm auffallen. Ein ganz wichtiger Aspekt für eine Scheibe, die sich so stark auf dieses Stilmittel verlässt. Entsprechend erzeugt das folgende 'My Faith' eine ebenso majestätische Atmophäre, die sogar dank der eher schwarzmetallischen Growls oftmals an DIMMU BORGIR denken lässt. Ebenfalls rauscht immer wieder der Name SEPTICFLESH durch den Kopf, während ich dem ersten vollständigen Track lausche, der trotz vieler Glanzmomente aber die richtige Hookline vermissen lässt, die sich auch auf lange Sicht ins Gedächtnis gräbt. 'Zenith' schlägt in die gleiche Kerbe, überzeugt in vielen Passagen und hat einige große Riffs zu bieten, ohne aber wirklich als Highlight durchzugehen.
Der Knoten platzt erst mit 'Nation On Fire' so richtig, bei dem das Orchester ein wenig in den Hintergrund tritt und die Liebe zum klassischen Death und Black Metal ganz offenkundig durchscheint. Angeführt von seinem stampfenden Riff wird die Nummer damit zum ersten echten Glanzlicht der Scheibe, dem mit dem epischen 'Destiny' mitsamt tollen Gitarren-Melodien direkt ein ebenbürtiger Partner zur Seite gestellt wird. Die Qualität dieses Höhenflugs zur Mitte der Spielzeit hin kann das Duo danach nicht komplett halten, zaubert aber mit 'Dead Tree' zumindest noch einen weiteren Höhepunkt aus dem Ärmel, der noch einmal das fein durchkomponierte Orchester in den Vordergrund stellt und zusätzlich einen schönen Schuss Melodic Death Metal in die musikalische Mixtur injeziert.
Insgesamt muss ich den beiden Kolumbianern damit eine ganze Menge Potential bescheinigen, das sie auch an vielen Stellen des Erstlings "Divine Archetype" schon eindrucksvoll zur Schau stellen. Um mit den Größen des Genres mithalten zu können, fehlt aber noch ein wenig der Feinschliff, ein besseres Händchen für eingängie Melodiebögen und vielleicht auch ein Schlagzeuger im Lineup, denn die etwas hölzernen Drums sind vielleicht der größte handwerkliche Schwachpunkt eines ansonsten gelungenen und vielversprechenden Einstands.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs