PSYCHOTRON - Pray For Salvation
Mehr über Psychotron
- Genre:
- Power Thrash Metal
- Label:
- Sleaszy Rider / EMI Greece / CMS
- Release:
- 26.10.2007
- At The Graves
- In The Arms Of Morpheus
- Chasing Shadows
- Trailor
- Circle Of The Damned
- The Hourglass
- The Awakening
- Life On Borrowed Time
- Shattered Illusion
Aus welchen Gründen es PSYCHOTRON bislang noch nicht gelungen ist, mit ihren Klängen auch auf breiterer Basis reüssieren zu können, ist mir wirklich schleierhaft. An der Qualität der Musik selbst kann es nicht liegen, denn die Jungs fabrizieren schon seit vielen Jahren ausschließlich hochwertiges Material. Ebensolches offeriert uns der Fünfer natürlich auch auf seinem aktuellen Werk "Pray For Salvation". Man kredenzt uns erneut ungemein melodischen Thrash Metal mit mächtiger Power-Metal-Schlagseite, der zum einen geradezu zwingend klingt, kompetent intoniert wurde und auch verdammt gut ins Gehör geht, zum anderen aber auch weder Härte noch technische Finessen vermissen lässt.
Mit dem eröffnenden 'At The Graves' lassen uns PSYCHOTRON wissen, dass die Frühwerke von NEVERMORE mit zu ihren absoluten Favoriten zu zählen sind, wenn auch Sänger Matze Morbitzer nicht das Charisma und die Ausdruckskraft eines Warrel Dane innehat, aber wer kann das schon von sich behaupten. Dennoch bleibt diese Metal-Institution zunächst der erste Anhaltspunkt, an dem PSYCHOTRON zu messen sind, denn vor allem die Gitarristen Kai Huissel und Matze Braun machen keinen Hehl aus ihrer Vorliebe für Jeff Loomis und dessen Fingerfertigkeit.
In weiterer Folge lässt uns das Quintett acht weitere, mächtig beeindruckende und durch die Bank eingängige Songs hören, die in erster Linie von unterschiedlichen Referenzformationen aus den Staaten (es sind Anleihen aus der Bay Area zu hören, aber auch NY - Stichwort: OVERKILL – darf nicht vernachlässigt werden) beeinflusst scheinen, allerdings sehr wohl auch britische Inspirationen (melodische Gitarrenpassagen im "Geiste" der eisernen Jungfrau) hören lassen.
Allerdings wissen die Süddeutschen, wohl nicht zuletzt auf Grund ihrer langjährigen Erfahrung, sehr gut ihre eigene Note in die Songs einzubauen, so dass "Pray For Salvation" trotz aller genannten Einflussquellen als eigenständiges Werk in Erinnerung bleiben wird und zudem im direkten Vergleich zu den Vorgängeralben der Band auch über eine nie zuvor zu vernehmende Hitdichte verfügt. Hinsichtlich der instrumentalen Kompetenz der einzelnen Musiker muss man sich hier ebenso keine Gedanken machen, wie es bezüglich des Gesanges von Matze keinen Grund zum Meckern gibt. Neben seiner sehr melodischen und klaren Stimme, die auch in herrliche Höhen vordringt, sind mitunter auch gen Kellergeschoss getunte Passagen zu hören, die zur Abwechslung des Gesamtwerkes beitragen.
Durch die überdurchschnittliche Länge der meisten Kompositionen können die technischen Fähigkeiten der Instrumentalisten richtig ausgelebt werden, allerdings wird hier nicht übertrieben, sondern vielmehr ergeben die Instrumentalpassagen mit dem abwechslungsreichen Gesangsvortrag eine in sich sehr stimmige Mischung. Auch hinsichtlich der Produktion gibt es nichts zu bemängeln, Gitarrist Matze stellt unter Beweis, dass er auch auf diesem Sektor begnadet zu sein scheint, mit Stefan Köllner hatte er auch noch einen kompetenten Partner als Sound Engineer zur Seite. Für den Mix konnten PSYCHOTRON R. D. Liapakis gewinnen, der einmal mehr unter Beweis stellt, dass er nicht nur ein begnadeter Sänger ist.
Man kann der Band zu diesem Album nur gratulieren und hoffen, dass es PSYCHOTRON nun endlich gelingen wird, mit ihrer Musik so richtig durchstarten zu können. Als Basis sollte nicht nur "Pray For Salvation" dienlich sein, sondern darüber hinaus auch der Umstand, dass man erstmals ein Label im Rücken hat.
Anspieltipps: At the Graves, Circle Of The Damned, The Awakening
- Redakteur:
- Walter Scheurer