PUDDLE OF MUDD - Kiss The Machine
Mehr über Puddle Of Mudd
- Genre:
- Pop / Rock
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Pavement Entertainment
- Release:
- 02.05.2025
- Beautimous
- Free
- In Love With A Dancer
- Back Against The Wall
- Firefly
- Maniac
- Baby You Da Best
- Everything
- Win Win Win
Weiterhin ein recht planloser Pop-Rock-Mainstream-Aufguss.
Braucht die Welt PUDDLE OF MUDD und Bandkopf Wes Scantlin noch? Nun, ich wette, dass viele Grunge-Puristen bereits zu Zeiten der Hits 'She Hates Me' oder 'Blurry' diese Aussage verneint hätten, doch spätestens als das letzte Album "Ubiquitous" mit ziemlich chaotischen und lahmen Pop-Songs auf die Welt losgelassen wurde, musste auch der letzte beinharte Fan mit Sicherheit kapitulieren. Doch Wes hat sich von den ziemlich schwachen Kritiken nicht beirren lassen und geht als einzig verbliebenes fixes Bandmitglied weiterhin seinen Weg, wobei selbiger ihn erneut ins Studio geführt hat, wo "Kiss The Machine" entstanden ist, das wir uns nun einmal zu Gemüte führen können.
Und schon der Opener 'Beautimous' stimmt mich zumindest erst einmal durchaus versöhnlich, denn im Kontrast zu dem Musik gewordenen Verkehrsunfall, welcher der direkte Vorgänger war, haben wir es hier immerhin mit einem soliden Radio-Rocksong zu tun, der ein paar nette Riffs und einen guten Chorus im Gepäck hat. Wes' Stimme ist dabei für mich weiterhin ein Pluspunkt, denn mit seinem durchaus herben und fast schon kratzigen Gesang verpasst der Amerikaner eben auch eher kommerziell orientierten Nummern eine gewisse Dreckigkeit, die mir gefällt. Schade, dass 'Free' im Anschluss den Ball nicht direkt hier aufnimmt, sondern als primär von der akustischen Gitarre getragene Halbballade deutlich auf die Bremse tritt. Auch hier sind ein paar interessante Gesangsideen mit am Start, doch ich werde das Gefühl nicht los, dass hier ein bisschen zu wenig Ideen im Song stecken, um ihn über die ohnehin schon überschaubare Spielzeit hinweg zu tragen.
Leider beschleicht dieses Problem diverse Songs im weiteren Verlauf der Spielzeit, denn die durchaus prägnanten Momente von 'Beautimous' werden nur noch selten erreicht. Klar, die Hookline von 'In Love With A Dancer' kann man sich ziemlich schnell merken, sie ist aber eben auch mehr auf dem Niveau eines Ballermann-Hits unterwegs und hat keine wirkliche Langzeitwirkung. Schlimmer wird es noch mit 'Back Against The Wall', wo wir uns plötzlich doch wieder in völlig belanglosen Pop-Rock-Gefilden befinden, in denen auch noch bemüht auf Moderne gebürstet wird, um den Song irgendwie in den aktuellen Zeitgeist zu quetschen. 'Firefly' und 'Maniac' liefern immerhin ein paar kurze, eher rockige und solide Verschnaufpausen, doch gerade wenn wieder Hoffnung aufkeimt, versenkt 'Baby You Da Best' mit wirklich nervigem Pop-Gedudel das PUDDLE OF MUDD-Schiff endgültig. Mit dem Song und auch dem Rausschmeißer 'Win Win Win' würde Wes selbst im sowieso schon reichlich gewöhnungsbedürftigen Mainstream-Radio der heutigen Zeit negativ auffallen, was schon eine ziemliche Leistung ist.
Das Fazit zu "Kiss The Machine" fällt dann leider auch nicht besser aus als zum direkten Vorgänger "Ubiquitous", denn irgendwie scheint Wes sein Mojo und auch ein wenig den Faden verloren zu haben. Herausgekommen ist dabei wieder einmal ein Album, das nicht so recht weiß, was es denn nun sein will. Möchte man nun seichter Mainstream-Pop mit Appeal für Tik-Tok-User sein oder doch Radio-Rock machen? Irgendwann wird sich Wes entscheiden müssen, wohin die Reise hingehen soll, denn mit einem so zerrissenen und ziellosen Langspieler tut er nämlich weder der bestehende Fanbase, noch einem potentiellen neuen Publikum einen Gefallen.
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs