PUNGENT STENCH - Ampeauty (Re-Release)
Mehr über Pungent Stench
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Dissonance
- Release:
- 13.04.2018
- Lynndie
- Invisible Empire
- The Amp Hymn
- The Passion Of Lucifer
- Got Milf
- Human Garbage
- Apotemnophiliac
- No Guts No Glory
- Same Shit - Different Asshole
- Fear The Grand Inquisitor
Die beste PUNGENT STENCH-Platte aller Zeiten!
Es liegt in der Natur des langjährigen Metal-Fans, die alten Scheiben einer Band zu Klassikern zu erheben und das neue Material den Kultalben gegenüberzustellen und schließlich auch als nicht gleichwertig anzusehen. Beispiele hierfür kennt jeder, da braucht es keiner langen Rede, allerdings lässt sich diese These nicht für alle bedeutenden Acts gleichermaßen bestätigen. Nehmen wir zum Beispiel PUNGENT STENCH, den berüchtigten österreichischen Extrem-Metal-Export, der in den vergangenen Jahrzehnten so viele Höhen und Tiefen erlebt hat, dass man ganze Bücher damit füllen könnte. Doch ausgerechnet in jener Phase, in der Martin Schirenc und Co. als Kollektiv ein weiteres und vorläufiges Mal das Zeitliche segnen mussten, war die Band in der Form ihres Lebens - zumindest im Studio.
Als "Ampeauty" 2004 auf den Markt kam, hätte sich die Band selbst wohl nicht träumen lassen, dass sie tatsächlich den Weg vom Index in die Herzen der Todesblei-Gemeinde geschafft hat. Oft genug wurde die Truppe wegen ihrer polarisierenden Artworks und ihrer provokanten Texte und Songtitel angegiftet, doch auf diesem Album zahlte sie es allen Kritikern endgültig zurück und erreichte den seltenen Glücksfall namens 'All Killer, No Filler'.
Schon der unglaublich fette Opener 'Lynndie' ist ein Midtempo-Schlachtfest vor dem Herrn, gesegnet mit massiven Grooves, dreckigem Gemörtel und Schirenc's bis dato vielleicht besten Growls. Man spürt schon hier, dass ihm auch seine Nebenschauplätze (z.B. HOLLENTHON) geholfen haben, neue kreative Energie zu sammeln, und das wirkt sich wohl auf keinen Song so stark aus wie auf diese erste Nummer. Doch der Sättigungseffekt tritt weder beim Hörer noch bei der Band auf, so dass PUNGENT STENCH auch in der Folge richtig fettes, grooviges Material in die Waagschale wirft, hier und dort auch mal einen melodischen Ansatz erprobt und zum Ende die altbekannten, fast punkigen Grind-Abfahrten nachschiebt.
"Ampeauty" ist auch konzeptionell bestens durchdacht, die Dynamik innerhalb der Songs aber auch insgesamt beeindruckend, genauso wie der Gitarrensound, für den auch heute noch viele Bands töten würden. 'Got Milf', 'Same Shit - Different Asshole', No Guts No Glory' - man könnte mit einem Pfeil auf die Songliste werfen und würden jedes Mal ein absolutes Highlight treffen, so dicht sind diese hier gesät. Unglaublich, dass die Musiker sich nicht mehr angemessen verständigen können, um neben dem zuletzt nachgeschobenen "Smut Kingdom" eine weitere Scheibe zu produzieren. Wenn man einfach nur mal bedenkt, welche Möglichkeiten hier verloren gehen, könnte man vor Zorn durch Wände gehen.
Sei's drum, es bleibt vorerst die Erinnerung - die Erinnerung an eines der besten Death-Metal-Alben aller Zeiten und an eines, das nicht mal sonderlich traditionell ausgerichtet ist. PUNGENT STENCH hatte eine anständige Vergangenheit vor diesem Album. Aber der Maßstab für den eigenen Katalog bleibt "Ampeauty"!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Björn Backes