PURE INC. - Parasites And Worms
Mehr über Pure Inc.
- Genre:
- Heavy Rock
- Label:
- Dockyard 1 / Soulfood
- Release:
- 29.08.2008
- The End
- Evenmore
- Serenade Of Aggression
- Carrie's Alone
- Drowning In Your Blood
- Darkened Glow
- Home
- Raise Hell
- Dead Calling
- Won't Get Back
- The Last Remaining Song
Quasi als EM-Nachlese präsentiert uns die Alpenrepublik eines ihrer besten Hard-Rock-Geschosse
Den Namen PURE INC. sollten pflichtbewusste Liebhaber des schweizerischen Hard-Rock-Sounds spätestens seit der Veröffentlichung des 2006 erschienenen Zweitwerks "A New Day's Dawn" bestens kennen, gelang es dem eher modern ausgerichteten Quartett doch bereits hier, Bands wie SHAKRA und GOTTHARD in Sachen Heavyness locker zu überrunden und einige der teils verschollen geglaubten Qualitäten der Alpen-Szene endlich wieder aufleben zu lassen.
Zwei Jahre später legt die Band jetzt noch einmal einen drauf, was nicht zuletzt auf eine enorme Weiterentwicklung des eigenen Klangspektrums zurückzuführen ist. Auf "Parasites And Worms" werden die Inspirationen der Seattle-Szene noch weiter forciert und würdevoll mit den klassischen Inhalten des eidgenössischen Heimatsounds verbunden. Das Ergebnis ist ein Album, das an manchen Stellen soviel Seele hat wie kaum ein zweites aus diesem Land in diesem Jahrtausend. Auf der Überholspur? Keine Frage, dort sind PURE INC. mit dem klischeegemäß dritten Album definitiv angelangt!
Die neue Scheibe versteht sich dabei vor allem als ein Konglomerat deftigerer SOUNDGARDEN-Nummern, emotionaler ALICE IN CHAINS-Melancholie und der spartanischen Ursprünglichkeit des LED ZEPPELIN-Fundaments. Dementsprechend pendelt die Musik auf "Parasites And Worms" auch ständig zwischen dynamischen Semi-Balladen, grovvigen Monster-Rockern und traditionell beeinflussten Grunge-Ansätzen hin und her, kann aber zumeist auf die hitverdächtige Chorus-Palette des Bandkatalogs zurückgreifen. Immer wieder überzeugen PURE INC. mit schlüssigen, kräftigen Refrains, wissen aber gleichsam um die Wirkung ihres dezenten Einsatzes. Von ständigen Wiederholungen und überzogener Klischeepflege ist demnach nichts zu spüren, was in Anbetracht der dennoch recht straighten Marschrichtung absolut begrüßenswert ist.
Doch so dirket die Songs auch voranpreschen, so abwechslungsreich gestaltet sich insgesamt die Mischung des dritten Gesamtwerkes: Der Opener 'The End' zehrt noch von den Stakkato-artigen 70s-Riffs, während das schmutzige 'Darkened Glow' auch auf der letzten BLACK LABEL SOCIETY-Platte untergekommen wäre. Mit ruhigen Stücken wie 'Carrie's Alone' und 'Dead Calling' verschafft man dazu dem Vermächtnis des verstorbenen AIC-Sängers Layne Stayley die gebührende Ehre, ohne dabei in plakative Mechanismen zurückzufallen. Kurzum: Es sitzt einfach alles am rechten Fleck auf diesem Album, und daher müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn der puristische Hard Rock der Eidgenossen nicht bald in größeren Hallen beherbergt werden sollte. Auf "Parasites And Worms" krachen die Schwarten nämlich gewaltig!
Anspieltipps: The End, Home, Raise Hell, Won't Get Back
- Redakteur:
- Björn Backes