PURGATORY - Luciferianism
Mehr über Purgatory
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Animate
- Release:
- 12.08.2004
- Bloodsoil Revelation
- Death World Struggle
- Seeds Of Annihilation
- Fervant Eyes
- The Serpent's Creation
- The Inexorable Darkness
- Judas Billy Goats (
- Non-Divine Passion
- Luciferic
Hölle. Schwefel. Und kein Pech, diese CD zu hören. PURGATORY sind zurück. Der Name ihrer neuen Scheibe ist Programm: "Luciferianism". Die konzertsüchtige Death-Metal-Truppe aus dem sächsischen Nossen überfällt die Todesblei-Fanaten dieses Landes mit einem derart finsteren Werk aus wilder Brutalität und grausamer Bosheit, dass Bands wie BELPHEGOR oder DEICIDE schon jetzt mit ihren Ohren schlackern dürfen. Vier Jahre sind vergangen, seit PURGATORY ihr letztes Geschoss "Blessed With Flames Of Hate" herausbrachten - die vier Jungs haben die lange Zeit gut genutzt, das vierte Album ist ein famoser 35-Minuten-Hammer geworden. Infernalisch-düsterer Death Metal bricht von der ersten Sekunde an aus den Boxen heraus, besonders die erste Hälfte von "Luciferianism" ist ein blasphemisch-hasserfüllter Klumpen Death Metal voller Aggression. Dies liegt einmal an der staubtrockenen Produktion: Besonders die Blastbeats klingen absolut brutal und aggressiv, mit so einem Schlagzeug-Sound ist auch VADERs "Litany"-Wunderscheibe gesegnet. Die Stimme von Frontmann Sick ist der nächste Streich auf dem Weg zu einem Klasse-Album: Der Schreihals klingt unendlich böse, das Volumen seines Organs liegt deutlich über dem durchschnittlichen Gebrüll von anderen handelsüblichen Death-Metal-Kombos. Was Sick aus sich herausbrüllt, machen Liedtitel wie 'Luciferic' oder 'The Inexorable Darkness' deutlich - es geht weder um Schmetterlinge noch um Blumenfelder. Und die Gitarrenfraktion? Die war bei PURGATORY schon immer eine sichere Bank. Klampfer René ist mit seinem Spitzbart nicht nur ein Urviech der ostdeutschen Metalszene, sondern kann auch wunderbar über die Saiten seines Instruments rasen. Neben all diesen Qualitäten haben PURGATORY dieses Mal auch echte Hits wie 'The Serpent's Creation' am Start - das Quartett setzt zum Glück nicht nur in diesem Song auf aggressive und packende Riffs. Das war auf früheren Scheiben nicht immer so, die klangen manchmal viel monotoner als nun "Luciferianism". Einzig in der zweiten Hälfte schwächelt die Scheibe ein klein wenig, sind die Ideen nicht mehr ganz so frisch wie in den ersten fünf bis sechs Songs. Dafür entschädigt ein Kracher wie 'Death World Struggle' mit geilen Rülps-Zeilen à la "Arm in arm in darkness!": Sick brüllt zwar abartig brutal, doch immer noch halbwegs verständlich. Auch das deftige 'Seeds Of Annihilation' hat das Zeug zum livehaftigen Killer, besonders die heiseren Schreie setzen sich im Ohr fest, ähnlich wie die coolen Breaks und Gitarrenläufe. PURGATORY schaffen das Kunststück, technisch und aggressiv zugleich zu klingen. Wild und losgelöst dampfen sie bei 'Fervant Eyes' davon - unterstützt von einem göttlichen Riff und der RECAPTURE-"Sängerin" Michele. Nicht, dass diese Frau in trällernde Schwuchteleien verfällt - sie grunzt und kreischt genauso unmenschlich wie PURGATORYs Sick, und das gleich in noch zwei weiteren Songs. Und noch ein Gast bereichert das Album: Hazy von den kranken SONS OF TARANTULA singt bei 'Judas Billy Goats' mit, einer obskuren Coverversion der TARANTULA-Vorgängerband LEMMINGS PROJECT. Als i-Pünktchen sieht auch das blau-dämonische Cover von "Luciferianism" richtig gut aus - und fertig ist eine vollkommen runde Scheibe, die jeder Death-Metal-Lunatic ohne Bedenken erwerben darf.
Anspieltipps: Fervant Eyes, Seeds Of Annihilation, The Serpent's Creation
- Redakteur:
- Henri Kramer