PURGATORY - Necromantaeon
Mehr über Purgatory
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- War Anthem Records (Soulfood)
- Release:
- 04.02.2011
- Arrival Of The Undivine
- Reaping The Diseased
- Where Darkness Reigns
- Glorification Of The Lightbearer
- Downwards Into Unlight
- Scourging Blasphemies
- Calling The Grand Destroyers
- Necromantaeon
- The Collapse Of Tides
<p class="MsoNormal">Direkter und schnörkelloser Death Metal in Reinkultur.</p>
Mit der sächsichen Kleinstadt Nossen verbinde ich exakt zwei Dinge. Zum einen sind dort die Jungs von PURGATORY beheimatet, zum anderen habe ich vor vielen Jahren bei einem dort ansässigen Autohändler mein erstes Montagsauto erworben. Leider kannte ich die Jungs damals nicht, sonst hätte ich sie mal vorbeigeschickt, um den arroganten Werkstattheinis mal ordentlich den Marsch zu blasen. Dafür wäre der bleischwere Sound einfach perfekt gewesen. Aber manchmal ist es eben auch gut, dass es Anwälte gibt.
Mit besserer Qualität, wenn auch musikalischer Natur, kann diese Band aufwarten und der Death-Metal-Liebhaber erfährt keine böse Überraschungen. Wie einst die Gallier sich vehement vor den Römern verteidigten, so pfeifen PURGATORY darauf, irgendwelchen Trends hinterherzurennen, geschweige denn, großartige Experimente zu wagen. Sie machen stur wie die Esel einfach das, was sie am besten können: Harten und direkten Death Metal in Urform. Und da sie das wunderbar beherrschen, braucht es keine Änderungen. Punkt, Aus, Ende!
Diese Einstellung ist sehr löblich, denn bei den vielen Pseudo-Metal-Kapellen, wo es mehr um die äußere Erscheinung geht, sind solche festen Größen einfach Balsam für die Seele. Wer was zum meckern sucht, findet das auch hier, und kann den Musikern locker Ideenlosigkeit oder Unkreativität vorwerfen. Aber ist es das wirklich? Die Frage muss jeder für sich selbst beantworten. Für die einen ist es einfach eine richtig geile Hammerscheibe, für die anderen klingt das alles mit der Zeit viel zu gleich beziehungsweise langweilig. Und zu allem Übel auch noch nach den heroischen VADER.
Gut, dieses Musikgenre steht nun mal nicht für musikalische Abwechslung. Wer sich aber die Zeit nimmt, wird im Vergleich zum Vorgänger kleine aber feine Details finden. Trotz aller diabolischen Aggressivität klingt alles ein wenig aufgeräumter und strukturierter. Der Sound ist klasse abgestimmt und so kommt nicht nur der Gesang von Herrn Dreier beängstigend aus den Boxen, sondern ein derb knüppelndes Schlagzeug spielt mit der Gitarrenfraktion alles und jeden an die Wand. Da bleibt keine Zeit zum Luft holen!
In gut einer halben Stunde zieht der finstere Dämon mit Hass und Gewalt über den Hörer hinweg und fegt erbarmungslos alles weg, was sich ihm in den Weg stellt. Dabei kann man leicht feststellen, dass das Qualitätslevel gleichbleibend hoch ist, aber auch kein Song direkt heraussticht. Das Album ist eben eine Einheit. 'Arrival Of The Undivine' geleitet einem gemächlich in das Werk, bevor es beispielsweise bei 'Glorification Of The Lightbearer' oder 'Sourcing Blasphemies' schnell und heftig zur Sache geht. Das Ganze wird brillant durch das stellenweise vor sich hin kriechende 'The Collapse Of Tides' abgerundet. Im Vergleich zum Rest, wird man am Ende sanft aus der PURGATORY-Welt entlassen.
Alles in allem ein gelungenes Album, das zudem noch mit einem tollen Artwork punkten kann. Fans dieses Musikgenres kommen hier voll auf ihre Kosten.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Swen Reuter