PUTRIDITY - Greedy Gory Gluttony
Mehr über Putridity
- Genre:
- Brutal Death Metal
- Label:
- Willowtip Records
- Release:
- 07.07.2023
- Adipocere Retribution
- Sodomizing Epileptic Chunks
- Fermented Entrails
- Molten Mirrors Of The Subjugated
- Ecstasy In Decay (Cannibal Corpse Cover)
Wenn Appetithappen so gut schmecken, kann der Hauptgang nur phänomenal werden!
Es gibt einige Sachen, die man mit dem Land Italien verbindet. Einige würden wohl die vielen wohlschmeckenden kulinarischen Exporte nennen. Andere dann den hocheffektiven, defensiven Fussball, der die Nationalmannschaft in der Vergangenheit ausgezeichnet hat. Wieder andere würden auf Künstler wie Leonardo Da Vinci, Michelangelo usw. eingehen. Doch mir kommen, was besagtes Land angeht, in Sachen Metal nur zwei Dinge in den Sinn: Auf der einen Seite ultra-kitschiger Power Metal, der von Keyboards und neoklassischen Einflüssen durchzogen ist, und auf der anderen Seite brutaler Death Metal - meist auf höchstem Niveau, wie sich an Bands wie DEVANGELIC, SEPTYCAL GORGE, VOMIT THE SOUL und schließlich auch PUTRIDITY zeigt. Gegründet wurde die Band 2005 von Andrea "Ciccio" Aimone, der zunächst das Demo "Innate Butchery Aptitude" im Alleingang aufnahm und ein Jahr später mit der Veröffentlichung einer Promo-CD zwei weitere Mitglieder um sich scharte, mit denen er 2007 dann mit dem Album "Mental Prolapse Induces Necrophilism" debütierte. Seitdem erschienen die beiden Langrillen "Degenerating Anthropophagical Euphoria" (2011) und "Igominious Atonement" (2015), wobei von der Besetzung dieser Alben nur noch Bandkopf "Ciccio" übrig geblieben ist und nun für die EP vier fähige Musikanten an Bord geholt hat.
Im Statement zu "Greedy Gory Gluttony" heißt es, dass diese EP als kleiner Appetithappen dienen soll und gleichzeitig auf das kommende Album, das "Morbid Ataraxia" heißen wird, vorbereiten soll. Denn die einzigen zwei "neuen" Songs geben, laut Band, eine Vorschau auf eben jenen Langspieler.
Kommen wir nun endlich zum Wichtigsten, nämlich der Musik: Die EP besteht aus fünf Tracks und kommt auf eine Länge von knapp 13 Minuten. Die Songs 'Adipocere Retribution' und 'Molten Mirrors Of The Subjugated' sind dabei die "neuen" Songs, während 'Sodomize Epileptic Chunks' und 'Fermented Entrails' Bandklassiker sind, die schon auf den ersten Demos enthalten waren. Als Abschluss wurde ein CANNIBAL CORPSE-Cover gewählt und zum Glück ist es nicht 'Hammer Smashed Face', 'Stripped, Raped And Strangled' oder 'I Cum Blood', die alle schon ziemlich oft für solche Zwecke verwendet wurden. Die Italiener haben sich hier für den Song 'Ecstasy In Decay' von "Bloodthirst" entschieden, das dem ganzen einen ziemlich stimmigen Abschluss verpasst, im Vergleich zu den eigenen Songs der Band, dann klar geradliniger ist.
Wem also der Death Metal von CANNIBAL CORPSE schon zu technisch oder komplex ist, der wird mit PUTRIDITY dann gar nichts anfangen können. Hier reiht sich ein irrwitziges Break an das andere, das Songwriting ist auch nach einigen Durchläufen recht undurchsichtig, der Schlagzeuger holzt über die gesamte Spielzeit in hohen Tempi und die Growls befinden sich in untersten Tonlagen. Selbst sogenannte auflockernde Slam-Passagen, die bei Bands im Brutal Death Metal recht gewöhnlich sind, finden bis auf eine klitzekleine Ausnahme auf "Greedy Gory Gluttony" keine Anwendung.
Wer also insgesamt mit Death Metal schon wenig anfangen kann, der wird auch hieran nicht seinen Spaß finden. Wer aber mit Bands dieser Gangart vertraut ist und auch zum Beispiel auf DISGORGE steht, die wohl einen großen Einfluss auf die Jungs um "Ciccio" hatten, wird hiermit viel Freude haben, denn bei mir lief seit Veröffentlichung nichts anderes öfter als dieses kleine brutale Kleinod. "Morbid Ataraxia" kann kommen - und PUTRIDITY nach Deutschland!
- Redakteur:
- Kenneth Thiessen