PYRAMIDS ON MARS - Edge Of The Black
Mehr über Pyramids On Mars
- Genre:
- Instrumental Rock / Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenvertrieb
- Release:
- 21.12.2019
- Blood Moon
- Nacht Waffen
- Song Of Light
- F-22 Raptor
- The Ambassador
- Mercury Magnetar
- Arcturian Rain
- Time To Believe
- Arioso Lullaby
- Whale Song
Interessante Instrumentalscheibe zwischen Gewohnheit und Aufbruch.
PYRAMIDS ON MARS ist das Ein-Mann-Projekt des Multiinstrumentalisten Kevin Estrella, das nach einer EP aktuell sein zweites Album "Edge Of The Black" vorlegt. Mr. Estrella hat die Scheibe fast allein geschrieben und eingespielt, wobei ein programmierter Drumsound das Schlagzeug ersetzt. Als Vorbilder gibt er YNGWIE MALMSTEEN und JOE SATRIANI an, ebenso wie die Barockmeister Johann Sebastian Bach und Antonio Vivaldi. PYRAMIDS ON MARS folgt diesen Idolen nicht blindlings, aber ihre Einflüsse sind durchaus hörbar.
Doch "Edge Of The Black" macht mit einer Überraschung auf. Das erste Stück 'Blood Moon' orientiert sich nicht an den genannten Einflüssen, sondern eröffnet mit einem Gitarrensynthesizer, wie sie IRON MAIDEN in den späten 80ern einsetzte, und lässt ein Gitarrenthema nach Art der Jungfrauen folgen. Metal statt des typisch nordamerikanischen Instrumentalrocks mit Geschredder oder gedämpftem Arpeggiengeschwurbel, das ist mir - höchst subjektiv gesprochen - sehr sympathisch. Das folgende, fast siebenminütige 'Nacht Waffen' ist ein musikalischer Trip von heftigen Riffs über melodische Passagen bis zu gespenstisch reduzierten Abschnitten. Auch die melodischen Hardrocker 'Song Of Light' und 'The Ambassador' sowie die Metalnummer 'F-22 Raptor' punkten, aber manchmal irrt ein Stück nach einem starken, markanten Einstieg ein wenig in die Beliebigkeit ab. Allmählich nähert sich auch die Grundtendenz des Albums der SATRIANI-VAI-Schiene an, wobei 'Time To Believe' mit seinem Bass einen angenehmen Gegenpol bildet. "Edge Of The Black" findet schließlich einen ruhigen Abschluß mit 'Arioso Lullaby', einer Interpretation des ersten Satzes der Kantate 'Ich steh mit einem Fuß im Grabe' von J.S. Bach, und dem maritimen 'Whale Song'.
Insgesamt ist "Edge Of The Black" ein gutes Instrumentalalbum mit eigenständigen Ansätzen. Es hätte vielleicht noch etwas besser werden können, wenn sich der Kopf der PYRAMIDS ON MARS noch stärker von gewissen Gepflogenheiten frei gemacht und radikaler die eigenen Ideen verfolgt hätte. Interessierte können die Scheibe auf dem Bandcamp der Pyramiden bestellen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser