QUEEN - The Game
Mehr über Queen
- Genre:
- Rock / Rock'n'Roll / Funkrock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Raincloud Productions / EMI Electrola
- Play The Game
- Dragon Attack
- Another One Bites The Dust
- Need Your Loving Tonight
- Crazy Little Thing Called Love
- Rock It (Prime Jive)
- Don't Try Suicide
- Sail Away Sweet Sister (To The Sister I Never Had)
- Coming Soon
- Save Me
Anno 1980 erhält QUEEN ein fünftes Mitglied. <br />
Für "The Game" traten Freddie Mercury (Führungsstimme), Brian May (Gitarre), John Deacon (Bass) und Roger Taylor (Schlagzeug) erstmals mit einem Synthesizer, dem Oberheim OBX an. Reine Disco-Musik stand dennoch nicht zu erwarten. Zwar versuchte man sich am modernisierten Funk und lehnte sich mit dem herrlich zwingenden 'Another One Bites The Dust' von John Deacon dabei gar in Richtung Hip-Hop aus dem Fenster, doch selbst Mercurys weitgehend unterkühlt produziertes 'Don't Try Suicide' mit seinen funky Bass slaps und den harten Hand claps hat unterschwellig immer noch den Rock'n'Roll im Blut und zwischendurch ein feuriges Brian-May-Solo am Start.
Die von Roger Taylor verfasste Hymne 'Rock It (Prime Jive)' zeigt die Band auf höchstem Niveau, und auch in 'Dragon Attack' präsentiert die QUEEN ihre rockige Seite, hier allerdings wieder hart angefunkt. Der Song ist ein echter Killertrack, der auf dem Tanzboden so sicher wie vor der Bühne zündete, Songwriter Mays scharf züngelndem Gitarrensolo und Mercurys antreibender Ausnahmestimme sei Dank. Den sinnlicheren Aspekt des Rock'n'Roll kehrt Mercurys 'Crazy Little Thing Called Love' heraus, welches zurecht ein großer Hit (#2 im UK, #1 in den USA und Australien) wurde. Einzig das angespannte 'Coming Soon' mag aller Intensität zum Trotz nicht so recht zünden; man wartet verzweifelt auf eine Explosion, die leider ausbleibt. Das eingängige 'Need Your Loving Tonight' ist zwar kein schlechter Song, äugt allerdings etwas zu offensichtlich gen Radio airplay; da hätte man von QUEEN bei der Ohrwurmzucht mehr Pflege als unbedingt nötig erwartet. Doch das sind lässliche Sünden, deren kleine Scharten Roger Taylor bzw. im letztgenannten Fall John Deacon mit ihren beiden Evergreens 'Rock It' und 'Another One Bites The Dust' locker wieder auswetzen.
Es überraschen auf "The Game" die romantischen Stücke, allen voran der von Freddy Mercury verfasste, cremige Opener 'Play The Game', in welchem die Band als unschlagbare Einheit agiert und auch den Oberheim OBX als virtuelles fünftes Bandmitglied bereits perfekt integriert hat. 'Sail Away Sweet Sister (To The Sister I Never Had)' zeigt QUEEN von einer unerwartet ruhigen und zarten Seite, und 'Save Me' (Credits bei beiden Songs: Brian May) ist wieder gut ausbalancierter Bombast mit ganz viel Schmelz und Freddys Goldkehlchen im Vordergrund. Dieser, der letzte Song des Albums ist einigen von Mercurys Solowerken gar nicht unähnlich.
Die Band QUEEN präsentierte sich mit "The Game" also deutlich moderner und radiotauglicher, ohne die Wurzeln ihres Sounds zu kappen oder bisherige Trademarks außen vor zu lassen. Das Album klingt cool, ist tanzbar, und für Abwechslung ist auch gesorgt. Wenn es nicht immer Hardrock oder die volle Bombastbreitseite sein muss, kann man hier bedenkenlos zugreifen und wird in Sachen Pop-Rock auf QUEEN-Niveu bestens bedient.
Anspieltipps: Dragon Attack, Another One Bites The Dust, Crazy Little Thing Called Love, Rock It, Save Me.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Eike Schmitz