QUEENSRYCHE - Condition Hüman
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2015
Mehr über Queensryche
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Century Media (Universal)
- Release:
- 02.10.2015
- Arrow Of Time
- Guardian
- Hellfire
- Toxic Remedy
- Selfish Lives
- Eye9
- Bulletproof
- Hourglass
- Just Us
- All There Was
- The Aftermath
- Condition Hüman
Queen of the Reich!
Es steht abermals die Veröffentlichung eines neuen QUEENSRŸCHE-Albums an und genau wie 2013 steht es zeitlich in direkter Konkurrenz zur neuen Langrille Geoff Tates, der seit 2014 unter dem Namen OPERATION: MINDCRIME firmiert. Ob kurioser Zufall oder PR-Gag, hier geht es jetzt nur um die Musik. Denn wer die Frage nach der "wahren" QUEENSRŸCHE-Besetzung beantworten möchte, wird mit den beiden neuen Scheiben die richtige Entscheidungsgrundlage haben. Dabei hat sich die Band um die drei Gründungsmitglieder Michael Wilton, Eddie Jackson und Scott Rockenfield live schon in Höchstform präsentiert, die endgültige Bestätigung soll "Condition Hüman" sein.
Der Einstieg in 'Arrow Of Time' gelingt schließlich so locker flockig, als hätte die Band mit Tate-Nachfolger Todd La Torre nie eine Durststrecke hinter sich gehabt. Zackige Gitarren-Leads geben den Ton an und lassen deutlich mehr an die glorreichen 80er erinnern als an so manch lauwarmes Tönchen der letzten Jahre. Auch das folgende 'Guardian' kann mit viel Energie und dem richtigen Mischverhältnis aus fluffigen Leads und kompakten Breaks punkten. Abdriften ins Bedeutungslose? Durststrecken? Fehlanzeige!
Die richtigen Highlights von "Condition: Hüman" folgen aber erst noch. 'All There Was' zum Beispiel, das deutlich mehr "Operation: Mindcrime"-Vibes versprüht als die gleichnamige Coverband. Natürlich ist die Magie nicht die gleiche wie auf der allseits geliebten Konzept-Scheibe, viele Zweifel, dass QUEENSRŸCHE sich anno 2015 sehr bewusst auf die alten Qualitäten konzentriert, werden aber ebenfalls nicht aufkommen. Dazu sprudeln einfach zu viele gute Songs aus der Feder der Musiker, die mit dem Titelsong ein so geniales 80er-Feeling heraufbeschwören, dass man sich über Probleme wie zu moderne Produktionen, seltsam eingeschlagene Routen oder musikalisch fehlgeleitete Neugeburten absolut keine Gedanken machen muss.
Nach etlichen Durchläufen hat sich "Condition: Hüman" schließlich auf einem beachtlichen Level eingepegelt, das mit der Zeit (und das sind mittlerweile etliche Wochen) nicht mehr verlassen wird. Genug Feinkost also für den Genießer, der auch beim 20. Hören noch nicht genug bekommt von der Finesse, mit der die für mich "wahre" QUEENSŸCHE-Besetzung ihren zweiten Langdreher nach dem Reboot versehen hat. Wirkliche Schwächen hat dieses Album keine, mit 54 Minuten ist die Länge genau richtig und die Produktion voll im grünen Bereich. Alle Daumen hoch!
Anspieltipps: Arrow Of Time, All There Was, Selfish Lives
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Nils Macher