QUEENSRYCHE - Promised Land
Mehr über Queensryche
- Genre:
- Prog-Metal
- 9:28 a.m.
- I Am I
- Damaged
- Out Of Mind
- Bridge
- Promised Land
- Disconnected
- Lady Jane
- My Global Mind
- One More Time
- Someone Else?
[Klassiker]
Arg gespalten waren die Meinungen anläßlich QUEENSRŸCHEs `94er-Output "Promised Land": die Einen bemängelten die fehlende Harte und die fast totale Abstinenz einschmeichelnder Ohrwurm-Melodien; die Anderen freuten sich darüber, daß die Band aus Seattle nach dem großen kommerziellen Erfolg ihres exzellenten "Empire"-Werks wieder auf alten Spuren wandelte.
Zur zweiten Fraktion gehört auch meine Wenigkeit, denn mit diesem melancholischen Meisterwerk bewegte sich das Quintett zumindest phasenweise wieder in den experimentellen Gefilden, die man bereits mit der `86er-Offenbarung "Rage For Order" erkundet hatte.
Wenngleich die fabelhafte Gitarrenarbeit der Herren DeGarmo und Jackson zeitweise zugunsten von Effekten, Soundspielereien und Synthie-Klängen deutlich zurück genommen wurde, überzeugte "Promised Land" auch mit rockigem Spirit. Ganz zu schweigen von dem ungebrochenen künstlerischen Anspruch, welchen die Amerikaner auch auf ihrem fünften Studio-Longplayer in Perfektion umzusetzen und in unnachahmlich arrangierten, unverwechselbaren Songs zu kanalisieren wussten. Auf dieser Scheibe verstand es die Truppe -wahre Künstler vor dem Herrn- letztmalig, die richtige Balance zwischen Detailverliebtheit und ansatzlos zündenden, hunderprozentig funktionierenden Songs zu finden, denn derart anspruchsvoll, eingängig und gerade auch abwechslungsreich zugleich ging und geht kaum eine andere Band zu Werke.
Veredelt wurde die gewohnt fürstlich produzierte Platte durch eine einmal mehr außergewöhnliche Performance von Sänger Geoff Tate, zweifelsohne eine der beeindruckendsten Stimmen in der Metal-Geschichte.
In der Summe seiner Eigenschaften braucht sich also zumindest meiner unmaßgeblichen Meinung nach "Promised Land" kaum hinter Göttergaben wie z.B. "Rage For Order" oder "Operation: Mindcrime" zu verstecken, lediglich deutlich ruhiger, nachdenklicher und in sich gekehrter mutet die Scheibe an. Aber Hand aufs Herz, kann man der Band daraus einen Vorwurf stricken? Keineswegs!
Anspieltips: Damaged; Promised Land; Disconnected; One More Time
- Redakteur:
- Rainer Raithel