QUEENSRYCHE - Q2k
Mehr über Queensryche
- Genre:
- Alternative / Metal
- Falling Down
- Sacred Ground
- One Life
- When The Rain Comes...
- How Could I?
- Beside You
- Liquid Sky
- Breakdown
- Burning Man
- Wot Kinda Man
- The Right Side Of My Mind
Wie war das früher, wenn eine neue Veröffentlichung von QUEENSRYCHE bevorstand? Man konnte vor Aufregung nächtelang nicht schlafen und freute sich wie ein Kleinkind an Weihnachten. Doch mit dem völlig mißglückten Postgrunge-Abenteuer "Hear In The Now Frontier" hat sich die Einstellung der Fans zu dieser einst so glorreichen Band nachhaltig geändert. Im Vorfeld ihrer lang angekündigten neuen Scheibe überwog eher Skepsis als fiebernde Erwartung.
Mit "Q2k" will die Band nun verlorenen Boden zurückgewinnen, doch ich hege gewisse Zweifel daran, daß ihr das so ohne weiteres gelingen wird. Zugegeben, der selbstproduzierte neue Longplayer ist ein Schritt in die richtige Richtung, nämlich zurück. Und doch, QUEENSRYCHE sind nicht mehr die Heilsbringer risikofreudigen, künstlerischen und experimentellen Metals, die sie über lange Jahre waren. Nach wie vor schimmern im Material der Herren aus Seattle zu meinen Geschmack zuviele Einflüsse aus dem Alternative Rock-Bereich durch. Trotz einiger Glanzlichter wie dem knackig rockenden "Sacred Ground", dem dramatischen "Liquid Sky" und der phasenweise relaxten Schlußnummer "Right Side Of My Mind", einem QR-Rocker wie in besten Tagen, kann das Songwriting insgesamt nicht überzeugen. Den wenigen wirklich starken Songs stehen diverse Nummern der Güteklasse "ganz nett" sowie einige Totalausfälle (stellvertretend dafür sei das völlig mißglückte "Wot Kinda Man" genannt) gegenüber. Da hilft es dann auch nicht viel, daß die Instrumentalisten (incl. dem neuen Gitarristen Kelly Gray) über jeden Zweifel erhaben sind und Geoff Tate einmal mehr singt wie ein junger Gott.
"Q2k" ist insgesamt eine ordentliche Scheibe, nicht mehr und nicht weniger. Ein solches Urteil allerdings kommt für eine derart ambitionierte Band, die noch dazu einige der grössten Werke der Metalgeschichte erschaffen hat -man erinnere sich nur an "Operation:Mindcrime"- nahezu der Höchststrafe gleich.
Sicher, vom Vorgänger enttäuschte (Ex-?)Fans sollten trotzdem ein Ohr riskieren und sich die Scheibe bei Gefallen ins Regal stellen; besser wird sie allerdings, darauf sei an dieser Stelle ausdrücklich verwiesen, auch nach mehrmaligem Konsum nicht. Schwer vorstellbar, wenn man an die alten Zeiten zurückdenkt, aber traurigerweise wahr.
Um es auf den Punkt zu bringen: dem hochtrabenden Titel zum Trotz wird dieser Output nicht dazu beitragen, daß das Jahr 2000 im Zeichen des Fünfers aus Seattle stehen wird.
Anspieltips: Sacred Ground; Liquid Sky; The Right Of My Mind
- Redakteur:
- Rainer Raithel