QUEENSRYCHE - The Art Of Live
Mehr über Queensryche
- Genre:
- Prog Metal
- Label:
- Mayan Records/Sanctuary
- Release:
- 07.06.2004
- Tribe
- Sign Of The Times
- Open
- Losing Myself
- Desert Dance
- Great Divide
- Rhythm Of Hope
- My Global Mind
- Roads To Madness
- Della Brown
- Anybody Listening
- Breaking The Silence
- The Needle Lies
- Best I Can
Pünktlich zur kleinen Tour durch Deutschland schieben QUEENSRYCHE ein knapp 70-minütiges Live-Album ein. Dabei konzentriert sich die erste Hälfte des Albums fast ausschließlich auf das aktuelle Album "Tribe". Die einzige Ausnahme bildet lediglich 'Sign Of The Times' vom nach wie vor schwachen "Hear In The Now Frontier"-Werk. Auf der zweiten Hälfte des Albums gibt es dann ausnahmslos alte Songs zu hören. Dabei hat man mit bis auf 'Roads To Madness' ausschließlich Nummern genommen, die nicht auf "Live Evolution" zu hören waren. Lobenswert.
Und dennoch ist "The Art Of Live" eine ziemliche Enttäuschung geworden. Neben der schwachen Setlist, die hoffentlich nicht die Setlist in Balingen sein wird, ist es vor allem die Tatsache, dass die Songs merkwürdig kalt und steril klingen, die mich zu einem negativen Urteil kommen lässt. Und ich bin mir nicht sicher, ob das an der Produktion (vor allem am viel zu dünnen Gitarrensound) oder der Band selbst liegt, die mir – ähnlich wie das nur selten wirklich wahrnehmbare Publikum – nicht sonderlich enthusiastisch klingt. Passend dazu gibt es mit 'My Global Mind' und vor allem 'Roads To Madness' zwei Akustikversionen, die nur leidlich spannend sind. Vor allem den unsterblichen Überhit 'Roads To Madness' habe ich zu Beginn gar nicht erkannt und so verliert er in der vorliegenden Version den sonst vorherrschenden Gänsehauteffekt und wirkt irgendwie lustlos. Das liegt wiederum in erster Linie an der Stimme von Geoff Tate, die im Vergleich zur "Operation: Livecrime" sehr viel dünner klingt. Gar nicht schön. Erstaunlich auch die Tatsache, dass man mit 'Della Brown' den in meinen Augen schwächsten Song von "Empire" mit auf den Silberling gebannt hat. Dabei wäre z.B. 'Resistance' die deutlich bessere Wahl gewesen.
Wirkliche Stimmung kommt auf "The Art Of Live" eigentlich nur bei den beiden "Mindcrime"-Songs 'Breaking The Silence' und 'The Needle Lies' auf, obwohl die Band auch hier deutlich hinter einst gezeigten Leistungen zurück bleibt. So bleibt Tate bei 'The Needle Lies' auch schon mal die Luft weg. Von der Souveränität früherer Tage ist er hier jedenfalls meilenweit entfernt.
Bleibt also nur zu hoffen, dass dieses Live-Album kein Vorgeschmack auf den Gig in Balingen ist, sonst ist die erste und wohl auch größte Enttäuschung des Festivals schon vorprogrammiert. Aber ich bleibe guter Hoffnung, dass Horst und der Rest der BYH-Crew den Herren schon deutlich gemacht haben, was man von einer Legende erwartet.
Anspieltipps: Breaking The Silence, The Needle Lies, Best I Can
- Redakteur:
- Peter Kubaschk