QUIET RIOT - Hollywood Cowboys
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2019
Mehr über Quiet Riot
- Genre:
- Hard Rock / Classic Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Frontiers Music s.r.l. / Soulfood
- Release:
- 08.11.2019
- Don’t Call It Love
- In The Blood
- Heartbreak City
- The Devil That You Know
- Change Or Die
- Roll On
- Insanity
- Hellbender
- Wild Horses
- Holding On
- Last Outcast
- Arrows And Angels
Das erste Studio-Album mit James Durbin. Auch sein letztes?
Nachdem es der US-Hard Rock-Institution im März 2017 nach mehreren Fehlversuchen in den Jahren davor endlich gelungenen war in Seann Nichols einen geeigneten, auch an längerfristigen Projektplanungen interessierten Sänger zu finden, war die Formation bester Dinge, um mit "Road Rage" wieder richtig durchstarten zu können. Doch es kam anders, denn noch bevor das offizielle Veröffentlichungsdatum bekanntgegeben wurde, zerstritten sich die Herren mit ihrem Frontmann und standen einmal mehr ohne Sänger da.
Die Scheibe wurde schließlich erst einige Monate später veröffentlicht, mit einem Jungspund namens James Durbin am Mikro. Der konnte sich in der Heimat als Teilnehmer von "American Idol" einen Namen machen und lieferte auf dem Album eine durchaus respektable Leistung. Selbiges lässt sich vom Endzwanziger auch in Bezug auf seine Live-Performance sagen, speziell bei dem unter dem Titel "One Night In Milan" auf Tonträger festgehaltenen Auftritt von QUIET RIOT beim 2018er "Frontiers Rock"-Festival lieferte James einen tadellose Leistung.
Logisch also, daß Mastermind Frankie Banali auch weiterhin auf Durbin setzte und so ging es alsbald an die Arbeit um nur knapp zwei Jahre nach "Road Rage" ein weiteres Studioalbum in die Umlaufbahn zu katapultieren. Dieses trägt den Titel "Hollywood Cowboys" und wirkt in Summe kompakter als der Vorgänger.
Wohl nicht zuletzt, weil der junge Mann von Anfang an in den Songwriting-Prozess involviert war und die von Blues-infiltriert ('Roll On') über band-typisch US-hardrockig ('Don't Call It Love') bis hin zu deftig runtergerotzt ('In The Blood') reichenden Tracks offenbar auf ihn zugeschnitten werden konnten. Sein feinraues Timbre prägt den Vortrag gehörig und lässt mitunter (etwa bei dem mit einem irrwitzigen Intro von Gitarrist Alex Grossi ausgestatteten 'Insanity') sogar an den unvergessenen Kevin DuBrow denken.
"Hollywood Cowboys" darf demnach als gelungenes Album bezeichnet werden, auch wenn die Hit-Dichte früherer Veröffentlichungen unerreicht bleibt und der Sound dermaßen erdig (oder liegt's nur an der Qualität der Promo-Version?) gestaltet wurde, dass Soundfetischisten wohl die Meinung vertreten werden, der Dreher könnte eine gewaltige Nachbehandlung vertragen.
Sei's drum. Diese Diskussion dürfte in den letzten Tagen wohl lediglich ein Randthema gewesen sein, mit dem sich QUIET RIOT beschäftigen musste. Einige Wochen vor dem offiziellen Veröffentlichungsdatum wurde nämlich offiziell bekanntgegeben, dass James Durbin die Band verlassen hat und kurzfristig durch LOVE/HATE-Sänger Jizzy Pearl (der bereits vor einigen Jahren Mitglied der Band war, bislang aber noch auf keinem QUIET RIOT-Album zu hören ist) ersetzt worden ist.
Und endlich versteht man, was in so vielen Interviews zu lesen ist: Ein in Album ist immer nur eine Momentaufnahme.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer