R3VO - Fireflies
Mehr über R3VO
- Genre:
- Prog Metal / Rock
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 16.11.2022
- Artificial Pleasure
- Fireflies
- Dorian Gray
- Darling
Wirklich spannende Prog-Newcomer aus der Hauptstadt.
Hinter dem sehr eigenartigen Bandnamen R3VO steckt einen Quartett von Musikern und Musikerinnen aus Berlin, die sich dem progressiven Rock und Metal verschrieben haben und dieser Tage mit "Fireflies" ihr erstes offizielles Lebenszeichen von sich geben. Als Einflüsse nennt der Vierer dabei MUSE, KARNIVOOL, OPETH und PORCUPINE TREE und müsste damit eigentlich alles beisammen haben, um den Prog-Feinschmecker von heute mit den vier Songs der Debüt-EP in seinen Bann zu ziehen.
Und ich muss gestehen, mit dem Opener 'Artifical Pleasure' gelingt ihnen das hervorragend, denn angefangen vom abwechslungsreichen und druckvollen Drumming, über die eingesetzten elektronischen Elemente, bis hin zur starken und phasenweise überraschend kantigen Gitarrenarbeit, stimmt hier alles. Auf diesem hervorragenden instrumentalen Fundament thront zusätzlich die wunderbare Stimme von Fronterin Leo, die von ruhigen Momenten über eine bissige Rockvoice so ziemlich alles abdecken kann und dem Song den letzten nötigen Kick gibt, um ihn zu einem wirklichen Volltreffer zu machen. 'Fireflies' schlägt in eine ähnliche Kerbe und geht aber deutlich grooviger an die ganze Sache heran, kommt dabei aber nicht weniger überzeugend aus den Boxen, sondern gräbt sich mit seinen feinen Hooks ebenso schnell ins Ohr wie der tolle Opener.
Danach verläuft sich meine Begeisterung allerdings doch ein wenig, denn das kurze und knappe 'Dorian Gray' ist mir doch etwas zu proggig ausgefallen und kommt nicht so recht auf den Punkt. 'Darling' ist im Anschluss ebenfalls ein sehr andersartiger Song, der mit seinen verträumten Melodien und melancholischer Grundstimmung bei mir zumindest sogar Erinnerungen an GENESIS in den goldenen Siebzigern oder STEVEN WILSONs Soloprojekt weckt. Dabei wächst der Song nach anfänglicher leichter Enttäuschung mit jedem Durchlauf und wird mit etwas mehr Zeit sogar zu einem weiteren Höhepunkt dieser kompakten EP, die mit dieser Nummer auch leider schon viel zu schnell zu Ende geht.
Alles in allem ist "Fireflies" damit trotz der kurzen Spielzeit ein wahrlich beeindruckendes Lebenszeichen, das mich großteils wirklich aus den Socken gehauen hat. Solltet ihr auf einen oder alle der eingangs genannten Prog-Giganten stehen, dann darf ich euch diese Berliner nur wärmstens ans Herz legen, denn da könnte durchaus ein spannender Prog-Newcomer im heimischen Underground heranwachsen.
- Redakteur:
- Tobias Dahs