RODDY, DEREK - The Evolution Of Blast Beats (Lehrbuch)
Mehr über RODDY, DEREK
- Genre:
- Lehrbuch
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Hudson Limited
- Release:
- 01.08.2008
- Skank Beats
- Blast Beats
- Motion Exercise
- Split Exercises
- Accent Patterns
- Clave Variations
- Foot Patterns
- Hand/Foot Combinations
- Double Bass Workout
- Double Bass Grooves
- Beyond Blasting
- Guitar Loops
- Play-Along Tracks
Der Meister des Metal-Drummings DEREK RODDY veröffentlicht sein erstes Schlagzeuglehrbuch, in dem ein Haufen Metal abgedruckt ist. Es werden ALLE gängigen Blast Beat Varianten erläutert, Ausdauerübungen, Unabhängigkeitsübungen und ein Double Bass Workout sind ebenso vorhanden. Play-Alongs und drei Guitarloops zum mitzocken runden das sehr hilreiche Werk ab.<br />
DEREK RODDY - THE EVOLUTION OF BLAST BEATS
Derek Roddy - seines Zeichens "Extrem Metal Drummer" u.a. bei HATE ETERNAL und MALEVOLANT CREATION - veröffentlicht seine erste große Schlagzeugschule: "The Evolution Of Blast Beats". Damit knüpft er an den großen Markt der Lern-DVDs an, bloß in Buchform. Wie der Titel vermuten lässt, geht es um sämtliche Möglichkeiten für einen Schlagzeuger, die Musik mit Blast Beats und generell dem Metalstil anzureichern - und es macht mächtig Laune. Der beste Teil ist wohl die beigefügte CD. Diese beinhaltet nicht nur beinahe jedes Beispiel aus allen Lektion zum Anhören, gespielt vom Meister selbst, sondern auch noch Gitarrenloops zum Mitspielen und Play-Alongs von Derek komponiert, damit man das erworbene Wissen sofort umsetzen kann. Genial!
Schon gleich wird klar gemacht, dass es um ein sehr persönliches Werk geht: nach einer kurzen Biographie kann man Fotos von Dereks Eltern bestaunen, samt Liebes-und Danksagungen. Finde ich sehr gelungen! Dann aber los:
Nach einer geschichtlichen Lehrstunde des Blasts, von NAPALM DEATH über MORBID ANGEL, gibt es eine Definition des Blast Beats: "An altering single-stroke roll broken up between the Kick and snare, with your ride hand generally playing in unison with the Kick Drum". Es ist übrigens keine Ausnahme: das gesamte Buch ist in Englisch! Gute Kenntnisse sind also unbedingt Grundlage. Aber keine Angst: das Buch ist in einem sehr lockeren Stil geschrieben und da die Schlagzeugwelt sowieso schon größtenteils vom Englischen dominiert wird, bleiben gar nicht mehr so viele Wörter übrig.
Im ersten großen Teil werden "Skank Beats" (auch bekannt als "Slayer Beat" oder "Thrash Beat" oder einfach "Uffta-Uffta") anhand von verschiedenen Notenbeispielen erläutert: Skank und Metal Upbeat und Downbeat, als Triolen, mit Double Bass und als Punk Feel. Dann wird endlich der "Traditional Blast" mit drei Variationen in Noten festgehalten. Mein Favorit ist der "Zwei Fuß" oder "Ökonomische" Blast.
Anschließend wird tief in die Materie des Blasts gegriffen: Bomb Blast, Hammer/Hyper Blast, Freehand Blast. Alles fein säuberlich aufgeschrieben, gut erklärt und denkt dran: zu jeder Lektion gibt es Hörbeispiele!
Nun folgt der generelle "was muss ich spielen, um Metalschlagzeuger zu sein" - Teil: In "Rolls And Fills" geht es darum, über einen gleichen Zeitraum verschieden viele Noten zu trommeln. So: 8 Schläge pro Trommel für zwei Minuten, 4 für zwei Minuten, 2 für zwei Minuten und 1 für zwei Minuten. Sehr interessant sind hier die "Motions". Dabei geht es um 10 verschiedene Kombinationen, die Schläge zwischen Snares und Toms auszuteilen. Die Balance Übungen ("Balance Exercises") haben es in sich und nehmen zusammen mit den "Split Exercises" einen großen Teil des Buches ein. Vor allem hier bin ich dankbar für die Hörbeispiele. In den "Balance Exercises" geht es um vier Kombinationen für Hand und Fuß, "oben" und "unten": Links und Links, Rechts und Rechts, Links und Rechts und Rechts und Links, die gegeneinander gespielt werden. Dem zugrunde liegt ein Bass und Tom Sechzehntel Pattern. Primär geht es darum, die schwächere Seite zu stärken. Lecker! In den "Split" Übungen wird "oben" von "unten" getrennt. Mal Singlestrokes, mal Doublestrokes. Besonderes nett für die Füße natürlich!
Zur Mitte des Buches geht es dann zurück zum Blast Beat mit Akzent Pattern auf dem Ride Becken. Ganz einfach eigentlich, nur, dass jede Übung mit dem entgegengesetzten Fuß gespielt werden soll!
Es folgen Fuß Pattern. Hier werden Dereks außer-metallische Einflüße sichtbar, hier geht es darum, Clave Pattern in das Blasten einzubauen. Krank! Aber geil. Desweiteren werden mit dem Hihat Fuß unter das Blasten verschiedenste Akzente gesetzt.
Ein weiterer Lieblingsteil für mich kommt nun: "The Foot Equaling System" und anschließend der "Double Bass Drum Workout". Die Übungen zielen darauf, dass die Bass Drums gleichmäßig klingen. Meiner Meinung nach ein sehr wichtiges Tool. Gerade in der heutigen Zeit, in der die Studioproduktionen dank moderner Technik immer perfekter klingen und dieses Soundbild auf die Bühne transportiert werden soll. 2,3,4,6,8 und 16 Schläge pro Fuß werden abverlangt. Im "Workout" soll der Drummer über normale Up-und Downbeats in unterschiedlichen Variationen 16tel und 32tel Double Bass spielen.
Der letzte praktische Teil sind Ausdauerübungen. Außerdem: sehr gelungen und selten gehört, aber um so wichtiger: Atemübungen. Welcher Drummer kennt nicht die Situation, dass einem der Atem weg bleibt bei einem schnellen Fill?
Zum Schluss knüpft Derek Roddy an den persönlichen Teil vom Anfang an: "Beyond Blasting" sagt, dass es wichtig ist, andere Hobbys außer Drumming zu haben. Denn jeder hat mal vom Schlagzeug spielen genug und dann sei es sehr wichtig etwas anderes machen zu können, was einem Spaß macht. Für Derek sind es Schlangen.
"The Evolution Of Blast Beats" wird abgerundet mit drei Guitarloops und drei von Derek komponierte Songs zum Mitspielen, die es in sich haben. Außerdem gibt es eine Liste von ausgewählten Schlagzeugern, die ihr Set ähnlich zerschlagen. "The Evolution Of Blast Beats" ist ein wirklich gelungenes Drumbook. Sehr detailiert erläutert es ALLE gängigen Blast Beat Varianten. Endlich muss man nicht mehr stundenlang das Internet durchforsten, um herauszubekommen wie um alles in der Welt Blasts funktionieren oder sich am Schlagzeug taub spielen. Man kann einfach das Buch kaufen. Man muss allerdings die englische Sprache beherrschen und sollte kein Anfänger sein! Ein Manko sind etliche, nervige, bearbeitete Bilder, die Derek Roddy in verschiedenen Situationen am Drumset zeigen, um dem Leser Dereks Endorsements aufs Auge zu drücken. Aber irgendwo muss das Geld ja herkommen...
Zum Schluss: Ich muss zugeben, dass ich mich nicht hinter meine Schießbude setzen werde, um das Buch einmal durchzutrommeln. Jeder muss selbst wissen, was für sein eigenes Spiel hilfreich ist. Doch das Buch liefert eine gute Grundlage, um seine Skills hinterm Drumset zu erweitern!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke