RPWL - True Live Crime
Mehr über RPWL
- Genre:
- Progressive Rock / Art Rock
- Label:
- Gentle Art Of Music / Soulfood
- Release:
- 12.04.2024
- Victim Of Desire
- Red Rose
- A Cold Spring Day In '22
- Life In A Cage
- King Of The World
- Another Life Beyond Control
- A New World
- Silenced
- Unchain The Earth
- Hole In The Sky
- The Shadow
- Roses
"Crime Scene" und mehr auf der Bühne.
Der schon traditionelle Wechsel von Studio- und Livealbum wird von RPWL weitergeführt. Auf ihrer letzten Tour stellte die Band mit Markus Grützner, dem neuen Mann am Tieftöner, sowie einem weiteren Keyboarder und zwei Hintergrundsängerinnen als Liveverstärkung, die aktuelle Studioscheibe, das Konzeptalbum "Crime Scene", vor. Das Konzert in Zoetermeer in den Niederlanden wurde für das neue Livealbum "True Live Crime" mitgeschnitten, damit wurde dieselbe Örtlichkeit wie bei der letzten Konzertscheibe "Live From Outer Space" gewählt. Der neue Mitschnitt erscheint als Blu-Ray und in verschiedenen Audioformaten. Diese Rezension beruht auf der Doppel-CD. Auf dem ersten Silberling sind alle Stücke der "Crime Scene" in der Reihenfolge der Studioscheibe zu hören, Disc zwei enthält sechs Stücke aus dem Backkatalog der Gruppe.
Die Show startet mit 'Victim Of Desire', das sich, verglichen mit dem freundlich-wohligen Art Rock, den die Band im weiteren Verlauf spielt, als recht hart und gitarrenlastig entpuppt. Und dank der Hintergrundsängerinnen können auch die mehrstimmigen Abschnitte des Stückes passend in Szene gesetzt werden. Ansonsten wird der Sound von den verschiedenen Tasteninstrumenten dominiert, während die Gitarre immer wieder ein starkes Solo beisteuert, etwa in 'Life In A Cage'. Auch der Bass hat einige hörenswerte Einsätze, wie zum Beispiel im Intro von 'Another Life Beyond Control'. Insgesamt bringt RPWL die Konzeptscheibe stimmig auf die Bühne. Nur der Long Track 'King Of The World' erweist sich für seine 13 Minuten Spieldauer als etwas statisch und ereignisarm.
Der eher ruhige und gemächliche Eindruck, den die erste CD streckenweise hinterlassen hat, dürfte wohl an den mitunter morbiden Themen von "Crime Scene" liegen, denn im zweiten Set wird robuster gerockt, wie etwa am dichten Zusammenspiel von Gitarre, Orgel und Rhythmusgruppe bei 'Silenced' zu hören ist. Nicht zu vergessen sind die fetten synthetischen Bläser in 'The Shadow'. Außerdem ist es interessant festzustellen, inwieweit die älteren Stücke sich im Konzert weiterentwickeln. So sind die Hintergrundstimmen wie selbstverständlich auch in das frühere Material eingebaut. Darüber hinaus sind einige Interpretationsunterschiede auszumachen wie das Klavier, das im Mittelteil von 'A New World' den Synthesizer abgelöst hat und nun SUPERTRAMP-Atmosphäre verbreitet, wobei auch Bass und Schlagzeug eine prägnantere Rolle spielen. 'Roses' am Ende wirkt leichter und gelöster als früher.
So gut die Musik auch ist, als Livealbum erscheint "True Live Crime" etwas steril. Das Publikum ist außer beim Zwischenapplaus und beim Mitsingen von 'Roses' kaum vernehmbar. Dennoch werden Fans von RPWL beim Kauf dieses Albums nichts falsch machen.
- Redakteur:
- Stefan Kayser