R.E.M. - Fables Of The Reconstruction (Deluxe Edition)
Mehr über R.E.M.
- Genre:
- Rock
- Label:
- Capitol Records (EMI)
- Release:
- 09.07.2010
- Feeling Gravitys Pull (2010 Digital Remaster)
- Maps And Legends (2010 Digital Remaster)
- Driver 8 (2010 Digital Remaster)
- Life And How To Live It (2010 Digital Remaster)
- Old Man Kensey (2010 Digital Remaster)
- Can't Get There From Here (2010 Digital Remaster)
- Green Grow The Rushes (2010 Digital Remaster)
- Kohoutek (2010 Digital Remaster)
- Auctioneer (Another Engine) (2010 Digital Remaster)
- Good Advices (2010 Digital Remaster)
- Wendell Gee (2010 Digital Remaster)
- Auctioneer (Another Engine) (Athens Demo)
- Bandwagon (Athens Demo)
- Can't Get There From Here (Athens Demo)
- Driver 8 (Athens Demo)
- Feeling Gravitys Pull (Athens Demo)
- Good Advices (Athens Demo)
- Green Grow The Rushes (Athens Demo)
- Hyena (Athens Demo)
- Kohoutek (Athens Demo)
- Life And How To Live It (Athens Demo)
- Maps And Legends (Athens Demo)
- Old Man Kensey (Athens Demo)
- When I Was Young (Athens Demo)
- Wendell Gee (Athens Demo)
Folkiges Drittwerk der eigenwilligen Independent-Superstars
"Fables Of The Reconstructio" war für die Herrschaften von R.E.M. anno 1985 ein weiterer Schritt in Sachen absolute Risikobereitschaft. Da das Quartett sich nicht erneut wiederholen wollte und die Ähnlichkeiten zwischen den ersten beiden Alben doch relativ leicht auszumachen sind, entschied man sich für die Aufnahmen des Drittwerks nach England zu gehen und dort mit dem renommierten Folk-Producer Joe Boyd gemeinsame Sache zu machen, der das Album auch gleich ziemlich stark steuerte. "Fables Of The Reconstruction" ist düsterer, in Ansätzen psychedelisch, insgesamt aber auch ganz klar der klassischen Folklore unterworfen, die von der Band mehr oder weniger bewusst unter die einzelnen Songs gestreut wurde. Für das Gesamtwerk bedeutete dies zwar keine interne Palastrevolution, aber doch ein innovativer Schritt in eine andere Richtung, welcher auch heute noch als einer der eigensinnigsten und nicht gerade klassischen im R.E.M.-Katalog gewertet wird - aber definitiv auch als einer der interessantesten!
Schon im Opener 'Feeling Gravity Pulls' macht sich ein experimentelleer Ansatz bemerkbar, der sich zwar nicht ganz so offensichtlich durch das Album zieht, aber wenigstens klarstellt, dass "Fables Of The Reconstruction" nach Veränderung und erweiterter Eigenständigkeit in der Diskografie sucht. Immer wieder tendiert die Band zu Modifaktionen des Offenkundigen, liefert zwar mit Nummern wie 'Driver 8' und 'Can't Get There From Here' typische R.E.M.-Roots-Songs ab, macht sich aber besonders im Schlusssteil daran, die Folk-Seite siegen zu lassen, was sich in genialen Kompositionen wie 'Auctioneer (Another Engine)' und 'Wendell Gee' am deutlichsten bemerkbar macht. Gerade hier zeigt sich, wie häufig das Quartett immer wieder versucht hat, im oberflächlich eng gestrickten Soundkosmos gänzlich neue Nuancen zu verstecken, die zunächst unscheinbar wirken, in ihrer Effizienz aber kaum stärker sein könnten. Und genau aus diesem Grund ist "Fables Of The Reconstruction" über all die Jahre immer DER Geheimtipp geblieben, den man zwar als Neuling nicht zur ersten Wahl deklarieren sollte, in der Sammlung aber nach dem ersten Genuss auch nicht mehr missen will.
Pünktlich zum silbernen Jubiläum wird die Platte nun als richtig dickes Package mit Bonus-Disc und reichlich Schnickschnack (Postkarten, Poster) neu aufgelegt. Erweitert mit den Demos aller Album-Tracks und drei zusätzlichen Stücken aus den Recording Sessions bekommt man zum wiederholten Mal ein umfassendes Päckchen serviert, welches in seiner schönen Verpackung ebenso wenig entbehrlich scheint wie in seiner inhaltlichen Genialität. Der Abschluss der ersten Re-Release-Serie verdient daher auch nur ein Prädikat: besonders wertvoll. Und ein zusätzliches: Kaufenswert!
Anspieltipp: Feeling Gravity Pulls, Can't Get There From Here, Auctioneeer (Another Engine)
- Redakteur:
- Björn Backes