R.E.M. - Unplugged 1991/2001 - The Complete Sessions
Mehr über R.E.M.
- Genre:
- Rock
- Label:
- Rhino Records / Warner
- Half A World Away
- Disturbance At The Heron House
- Radio Song
- Low
- Perfect Circle
- Fall On Me
- Belong
- Love Is All Around
- It's The End Of The World As We Know It (And I Feel Fine)
- Losing My Religion
- Pop Song 89
- Endsave
- Fretless
- Swan Swan H
- Rotary Eleven
- Get Up
- World Leader Pretend
- All The Way To Reno (You're Gonna Be A Star)
- Electrocute
- At My Most Beautiful
- Daysleeper
- So. Central Rain (I'm Sorry)
- Losing My Religion
- Country Feedback
- Cuyahoga
- Imitation Of Life
- Find The River
- The One I Love
- Disappear
- Beat A Drum
- I've Been High
- I'll Take The Rain
- Sad Professor
Die MTV-Sessions als Doppelpack
R.E.M. gehört zweifelsohne zu denjenigen Acts, bei denen eine Unplugged-Session im intimen Rahmen eine Menge Sinn ergibt. Zweimal durften Michael Stipe und seine Mannen bereits auf den legendären Hockern von MTV Platz nehmen, und beide Male lieferten sie eine bewegende, wenn auch eigensinnige Show, die nicht nur ihren engsten Vertrauten in bester Erinnerung geblieben ist. Die Gigs aus den jahren 1991 und 2001 waren jedoch lange von der Bildfläche verschwunden, tauchen nun aber wieder in doppelter Ausführung in den Händlerregalen auf. "The Complete Sessions" fasst in 135 Minuten zusammen, wie gut R.E.M. stromlos funktioniert.
Interessant dabei ist die Tatsache, dass die Band bei den beiden Konzerten kaum Dopplungen bringt. Abgesehen vom unvermeidlichen Gassenhauer 'Losing My Religion' unterscheiden sich die Gigs ziemlich deutlich voneinander, und das letzten Endes nicht nur im Hinblick auf die Wahl der Songtitel. Denn während die ältere Aufnahme noch einen sehr bedächtigen, fast schon verträumten Eindruck hinterlässt und als absolut stilles Unplugged-Dokument gilt, geht es zehn Jahre später schon wesentlich lebendiger und vielschichtiger zu. Soulige Parts werden eingebaut, die Interpretationen des eigenen Materials werden teilweise mit mehr Schwung gebracht und selbst der genannte, doppelt aufgeführte Song unterscheidet sich in der neueren Auflage von der alten Fassung. Man kann die Entwicklung, die die Band in dieser Dekade gemacht hat, anhand dieser beiden Aufzeichnungen ganz klar beobachten. Denn obschon R.E.M. immer ein Mainstream-Thema geblieben ist, gab es anno 2001 wieder einige Rückbesinnungen in die progressive Frühphase, die in der zweiten Session auch festgehalten wurden.
Schlussendlich haben aber beide Konzerte ihren Reiz: Stipes One-Man-Show aus dem Jahr 1991 ist eine bedächtige, einfühlsame und bewegende Aufnahme, die darum bemüht ist, den Unterschied zwischen einer regulären und einer akustischen Performance herauszuarbeiten - was vollends gelungen ist. Die Songs auf dem zweiten Silberling wiederum untermauern, dass auch in einer Unplugged-Session eine Menge Bewegung sein kann, wenn man die Sache richtig anpackt. Als Doppelpack ist das Ganze daher umso empfehlenswerter - zumal kaum eine Combo so gut in dieses Setting passt wie R.E.M.
- Redakteur:
- Björn Backes