RABENHOLZ - Akt I - Auf welken Schwingen
Mehr über Rabenholz
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Helheim Productions / Twilight
- Release:
- 22.10.2010
- Auf welken Schwingen
- Schatten der Sehnsucht
- Todesherrschaft
- Stille... am Ende aller Tage
- Als das Licht mich mit sich nahm
Sphärisch, hymnisch, geheimnisvoll.
RABENHOLZ machen um ihre eigene Existenz ein kleines Mysterium und geben weder auf ihrer Page, noch in der Bandinfo wirklich viel über das Preis, was beziehungsweise wer hinter der hiesigen Nachwuchs-Black-Metal-Kapelle steckt. Nun denn, lassen wir also die Musik sprechen, und die ist im ersten Akt der Bandgeschichte durchaus aussagekräftig. "Auf welken Schwingen" bietet nämlich recht erfrischenden Underground-Black-Metal, der trotz seiner melodischen Inszenierung eine klare Bodenhaftung beibehält, unter anderem auch durch die relativ zurückhaltende Produktion. Dumm nur, dass sich RABENHOLZ bei ihrer ersten offiziellen Vorstellung viel zu kurz fassen.
Nach dem ansprechenden Titelsong, der hier als getragenes Intro fungiert, stürzt sich die selbst ernannte Horde in ein sphärisch unterkühltes Unterfangen, welches zwar immer wieder Querverweise zur nordischen Szene bereithält, an sich aber durchaus eine Prise Eigenständigkeit verbuchen kann. Dies ist dadurch bedingt, dass RABENHOLZ diverse Breaks in die Songs einbauen und zudem das melodische Fundament nicht zu weit nach vorne bringen.
Stücke wie 'Todesherrschaft' und vor allem 'Stille... am Ende aller Tage' haben zwar durchaus ihre einprägsamen Fragmente, sind diesbezüglich aber nicht überfallartig gestaltet und stützen ihre Kraft nicht einzig und alleine auf die kurzen Hooklines. Dennoch ist der hymnisch-heroische Anteil in der zweiten Hälfte ein bestimmender, der die gelegentlich majestätische Ausstrahlung der Songs puscht und vor allem für die Grundstimmung von "Auf welken Schwingen" entscheidend ist - nur eben, dass er nicht penetrant wirkt.
Insofern haben RABENHOLZ hier mit viel Geschick, aber ohne ausladende Arrangements genau den Punkt getroffen und eine absolut gefällige Variante des melodischen Black Metals abgeliefert, die mit derartiger Überzeugungskraft noch längst nicht alle Tage produziert wird. Wenn die Band es nun noch fertig bringt, diesen Sound über eine annehmbare Distanz zu tragen - 32 Minuten sind doch relativ kurz -, steht ihnen ein erlesener Hörerkreis sicher schon bald im Abonnement zur Verfügung.
Anspieltipps: Schatten der Sehnsucht, Stille... am Ende aller Tage
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes