RABID WHOLE, THE - Autraumaton
Mehr über Rabid Whole, The
- Genre:
- Industrial / Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- DanseMacabre/AL!VE
- Release:
- 27.11.2009
- All The Same
- Harder To Be True
- Selfisch Nature
- The Strings Inside
- Faith In Yesterday
- Collapse
- Distant Blue Skies
- My Love, My Blood
- Tell Me Lies
- Evidence Of The Fall
- All The Same (Euromix by XP8)
- Selfish Nature (16 VOLT-Remix)
- My Love, My Blood (MIND.IN.A.BOX-Remix)
<p class="MsoNormal">Musikalisch hervorragend - stimmlich gewöhnungsbedürftig.</p>
Eine "rasende Einheit" aus Kanada erreicht den heimischen Musikmarkt und möchte ihn ordentlich zum rocken bringen. Mit einer Menge Dampf unter dem Hintern ballern die Vier dem Hörer ordentlich die Gitarrenriffs und Electroklänge um die Ohren, ganz in NINE INCH NAILS-Manier, wenn stellenweise auch zuviel. Also sei schon mal verraten, dass der Bandname bei den drei Jungs und der Dame Programm ist, wenn nicht sogar Pflicht.
Der Opener 'All The Same' beginnt mehr als verheißungsvoll mit krachenden Gitarren und prägnanten Synthie-Klängen. Das ist Industrial-Rock in Reinkultur und mit entspannt zurücklegen wird nicht viel, denn der Sound lädt zweifelsohne zum tanzen ein. Doch was ist das? Sänger Andreas legt los und man wird jäh aus seinem Traum vom perfekten Industrial-Rock-Album gerissen. Die dünne Stimme passt ja nun überhaupt nicht zum Sound und viel schlimmer noch, wenn er versucht kraftvoll zu wirken und in höherer Stimmlage schreit, dann funktioniert das überhaupt nicht und man wünscht sich nur noch, dass es (er) aufhören möge. Wenn die Mugge nicht so genial wäre, würde ich ja lieber ausschalten….
Also heißt es weiter durch das Album kämpfen, was mit der Zeit belohnt werden soll, da die Platte viel zu bieten hat. Riesengroßer Pluspunkt ist die Harmonie zwischen Gitarren- und Electroklängen, das ist wunderbar aufeinander abgestimmt und nie wird ein Part gar nervig oder dominiert das Geschehen. Besonders gut ist das bei 'Selfish Nature' mit den härteren Beats am Anfang zu spüren. Wie der Bandname erahnen lässt, sind die meisten Nummern recht schnell arrangiert, wobei auch ruhige Momente ihrem Platz finden. Ein Wechselspiel zwischen schnell und langsam wird bei 'The Strings Inside' geboten. Gestartet wird mit hämmernden Gitarren. Nachdem sie ruhiger werden und ebensolcher Gesang ertönt, sollte man zweimal hinhören, denn im normalen Bereich klingt die Stimme von Andreas ordentlich - wenn auch nur für kurze Zeit, da bald wieder ins bekannte Schema zurückgekehrt wird. Doch bevor das geschieht, gibt es noch eine kleine Gesangseinlage von Keyboarderin Sheenah Ko. Noch besser wird es im Anschluss beim durchweg ruhigen 'Faith In Yesterday', was den Ohren gut tut und eine kleine Verschnaufpause schafft. Das kurze 'Distant Blue Skies' mit der Flüsterstimme klingt wesentlich besser. Also bitte - es geht doch! Auch der kurze, gemeinsame Gesang zwischen Andreas und Sheenah funktioniert beim elektronisch angehauchten 'My Love, My Blood' gut.
Zu den regulären zehn Titeln gibt es als Zugabe noch drei Remixe, welche genauso vielfältig wie die vorangegangen Songs sind. Während die Version von XP8 zu 'All The Same' mit stapfenden Beats und teilweise verzerrten Vocals klasse für die Tanzfläche geeignet ist, gibt es von 16 VOLT zu 'Selfish Nature' ein Wechselspiel zwischen ruhigen, beschaulichen Parts und lauten Gitarreneinlagen. Die MIND. IN. A. BOX-Version von 'My Love, My Blood' ist eher gewöhnungsbedürftig, denn sie geht stark in Richtung Trance und wird wohl mehr bei Techno-Fans auf Begeisterung stoßen.
Im Endeffekt ist ein tolles Album herausgekommen. Betrachtet man das Resultat unter dem Aspekt, dass es ein Debüt ist, dann ist vor allem auf musikalischer Ebene fast alles richtig gemacht worden. Die Soundmischung ist vernünftig abgestimmt und wird nie nervig. Vieles klingt zwar frisch und unverbraucht, dennoch sollte der Vierer zukünftig versuchen, sich nicht so stark am Vorbild NINE INCH NAILS zu orientieren, dann klingt es eigenständiger und erwachsener. Der Sänger sollte zwingend an seiner Stimme arbeiten, denn die bleibt gerade dann stecken, wenn er kraftvoll klingen möchte. Wären diese beiden Punkte nicht vorhanden, bekäme das Album glatt die volle Punktzahl, so gibt’s für die angesprochenen Kritikpunkte zwei Pünktchen Abzug.
Anspieltipps: All The Same, Distant Blue Skies, Evidence Of The Fall
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Swen Reuter